Preiswerte Energie für Privatpersonen und Gewerbekunden Die Energiewende digitalisieren und vorantreiben

Um die Energiewende zu meistern, müssen einige Probleme bei erneuerbaren Energien und Regeln gelöst werden. Die SPiNE-Applikationsplattform hilft der Energiebranche.

Bild: iStock, jamesteohart
07.10.2024

Die Beteiligungs- und Wachstumskapitalgesellschaft des Freistaats Bayern, Bayern Kapital, beteiligt sich an SPiNE, einem Anbieter von Energiemanagement-Software für die Digitalisierung der Energiewende. Gemeinsam mit Bayern Kapital investieren Verbund X Ventures, Superangels sowie Scrape Ventures in der siebenstelligen Pre-Seed-Finanzierungsrunde. Die Mittel aus der Runde wird das Unternehmen für die weitere Unternehmensentwicklung nutzen, insbesondere für den weiteren Ausbau des Teams.

Erneuerbare Energien sind sowohl für die Eindämmung des Klimawandels durch Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen als auch für eine erfolgreiche Energiewende und die Gewährleistung einer zuverlässigen Energieversorgung entscheidend. Gleichzeitig verändern neue Gesetze und regulatorische Vorgaben, beispielsweise § 14a EnWG, die Energiebranchen kontinuierlich: Relevante Verbrauchseinrichtungen wie Wallboxen, Wärmepumpen und Batteriespeicher müssen zur Sicherstellung der Netzstabilität steuerbar sein. Hinzu kommt, dass Energieversorger ab 2025 zur Einführung dynamischer Stromtarife verpflichtet sind. Um diese Dynamik zu meistern, benötigt die Energiebranche smarte Lösungen – wie die von SPiNE.

Stromverbrauch automatisiert

SPiNE mit Sitz in München wurde im Jahr 2024 von drei Experten im Bereich Energiewirtschaft gegründet. Das Start-up verfolgt das Ziel, möglichst viele Privathaushalte und Gewerbekunden in die Lage zu vernetzen, sicher, komfortabel und günstig saubere Energie zu beziehen. Gleichzeitig sollen Energieversorger, Home Energy Management System (HEMS)-Anbieter und andere Player im Markt dabei unterstützt werden, ihre Anwendungen zum Endkunden zu bringen.

Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Unternehmen auf Digitalisierung im Messwesen und die Steuerung von Ladeinfrastruktur, Wärmepumpen und Batteriespeichern. Dafür hat SPiNE auf Basis der Smart Meter Gateway (SMGW)-Infrastruktur eine Applikationsplattform entwickelt, die allen relevanten Stakeholdern in der Energiebranche – darunter Netzbetreiber, Messstellenbetreiber und Energieversorger – ohne zusätzliche Hardware die Anbindung an den Endkunden ermöglicht.

Diese Anbindung unterstützt verschiedene Anwendungsfälle wie das Messen, Analysieren, Steuern und Optimieren von Energieflüssen, mit denen Anbieter dieser Anwendungen ihren Kunden neue Mehrwerte bieten können. Private Haushalte können so ihren Stromverbrauch automatisiert, nach aktuellen Börsenstrompreisen, steuern und bis zu 600 Euro im Jahr sparen – mit nur einem einzigen Steuergerät, auf dem Applikationen verschiedener Anbieter betrieben werden können.

Komplexität reduzieren und Flexibilität ermöglichen

SPiNE setzt für ihre hardware-agnostische Lösung auf etablierte Protokollstandards (unter anderem EEBus), um eine möglichst breite Kompatibilität mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen anzubieten. Zudem unterstützen verschiedene energiewirtschaftliche Akteure den Markteintritt des Unternehmens, darunter beispielsweise Messstellenbetreiber, die mit der SPiNE-Lösung ihren SMGW-Rollout vorantreiben – und damit die Erfüllung regulatorischer Anforderungen. Mit den Mitteln aus der Finanzierungsrunde plant SPiNE, sein schlagkräftiges Team an Energie- und Software-Experten noch weiter auszubauen, mit einem Fokus auf Software-Entwickler, Vertriebsmitarbeiter sowie Produkt- und Marketing-Manager.

„Mit unserer Applikationsplattform für Energieanwendungen wollen wir für den Endkunden – Privatpersonen wie Gewerbekunden – Komplexität reduzieren und Flexibilität ermöglichen: Einfach die passende Applikation auswählen und ‚over-the-air‘ installieren. Dieser innovative Ansatz ist dabei nicht nur in Deutschland von Bedeutung, sondern bietet auch signifikantes internationales Potenzial. Umso mehr freuen wir uns, dass ein Team aus renommierten Investoren dieses Potenzial erkannt hat und es uns ermöglicht, den Grundstein für unseren Wachstumsplan zu legen“, sagt Dr. Ron Melz, Co-Gründer und Geschäftsführer von SPiNE.

„Der stetige Ausbau der erneuerbaren Energien und natürliche Wettervarianzen führen dazu, dass es Zeiten mit Stromüberschüssen und Stromknappheit gibt – beide Situationen müssen entsprechend gemanagt werden. Dies ist auch für Endverbraucher relevant, denn ein Stromüberschuss ermöglicht in Kombination mit variablen Stromtarifen Kosteneinsparungen. Die Software-Suite von SPiNE unterstützt sowohl Endverbraucher dabei, Energiekosten zu sparen, als auch Energieversorger und App-Anbieter bei der bestmöglichen Nutzung vorhandener Infrastruktur. Damit kann SPiNE einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen, ‚digitalisierten‘ Energiewende zu einer nachhaltigeren Zukunft im großen Stil leisten. SPiNE ist dadurch eine für uns technologisch und kommerziell interessante Beteiligung in einem immer wichtigeren CleanTech-Bereich, der signifikantes Potenzial für Wachstum in einem attraktiven Markt bietet“, sagt Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital.

Bildergalerie

  • Das Team von SPiNE – von links nach rechts: Dr. Martin Stötzel, Dr. Thomas Müller und Dr. Ron Melz.

    Das Team von SPiNE – von links nach rechts: Dr. Martin Stötzel, Dr. Thomas Müller und Dr. Ron Melz.

    Bild: SPiNE GmbH

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