Studenten entwickeln „Filament Fuser“ Effizienter und kostengünstiger 3D-Druck

Der Filament Fuser hat in etwa die Größe eines klassischen Schuhkartons.

Bild: HHN
20.06.2024

Die Künzelsauer Studenten Pascal Boschet und Leon Sprenger haben eine 3D-Druck-Lösung entwickelt, die Abfallprodukte verhindert, nahtlose Übergänge ermöglicht und den Geldbeutel schont. Ihr Gerät verbindet mehrere Filament-Rollen vollautomatisiert und sorgt dafür, dass der 3D-Drucker theoretisch unbegrenzt drucken kann. Unterstützt von ihren Professoren arbeiten sie daran, ihre Erfindung in Serie zu bringen und die Welt des 3D-Drucks weiterzuentwickeln.

Die Zukunft des 3D-Drucks hat einen neuen Namen: „Filament Fuser“. Die klugen Köpfe hinter dieser Erfindung sind die Künzelsauer Studenten Pascal Boschet, Studiengang Elektrotechnik und Leon Sprenger, der Automatisierungstechnik studiert. Gemeinsam haben sie eine Lösung entwickelt, die den aktuellen 3D-Druck verbessert: Ihre Entwicklung verhindert Abfallprodukte, sorgt für nahtlose Übergänge und schont den Geldbeutel von Fans der dreidimensionalen Kunst – Eigenschaften, die bisher fehlen.

Boschet sagt zu der Erfindung: „Die Kunststofffäden sind bei 3D-Druckern auf sogenannten Filament-Rollen gewickelt. Vor dem Drucken ist oft unklar, ob das Material für das vollständige Projekt ausreicht – insbesondere, wenn davor bereits damit gedruckt wurde. Im Zweifel werden angebrochene Rollen immer lieber entsorgt.“

„Filament Fuser“

Wird die Spule alternativ beim Druckprozess gewechselt, entstehen sichtbare Übergänge und Bruchstellen. Der „Filament Fuser“ setzt genau hier an: Er wird in die Filamentzuführung des 3D-Druckers platziert und verbindet mehrere Filament-Rollen vollautomatisiert. „Dadurch kann der 3D-Drucker theoretisch unbegrenzt drucken, da ihm das Kunststoffmaterial nicht ausgeht“, erklärt Sprenger.

Das Gerät wurde eigenständig von den beiden entwickelt. Die Verbindungstechnik im Inneren, das Gehäuse, die Software und die Steuerungsplatine sind alles eigene Konzepte und Ideen, die erfolgreich umgesetzt wurden. „Zusätzlich haben wir eine künstliche Intelligenz konzipiert, die eine optimale Erhitzung ermöglicht, um die Fäden perfekt zusammenzuschweißen“, sagt Boschet ergänzend.

Professor Martin Wäldele hat die beiden von Tag eins unterstützt: „In den Lehrveranstaltungen ‚Innovationslabor‘ und ‚Projektlabor‘ setzen Studierende ihr erworbenes Wissen an einem selbstgewählten Projekt um. Als mir die beiden von ihrer Idee erzählten, motivierte ich sie, da unbedingt dranzubleiben.“

Gemeinsam mit Professorin Sabine Boos, die an der HHN das Institut für Recht der innovativen Technologien leitet, unterstützt er aktuell auch beim Thema Patenrecht. Denn bald schon könnte es ernst werden: „Um das Gerät in Serie zu bringen, wurde uns geraten, ein Start-up zu gründen. Falls sich das Interesse am Gerät bestätigt, würden wir diesen weiteren Schritt stark in Erwägung ziehen“, sagt Boschet. Der „Filament Fuser“ soll dabei aber nicht nur in der Industrie zum Einsatz kommen. „Alle Hobby-User sind eingeladen, ihre 3D-Projekte damit zu optimieren“, sagt er weiter.

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