Bidirektionales Laden Elektroautos als flexible Stromspeicher der Zukunft

VERBUND Energy4Business Germany GmbH

Elektroautos werden zu flexiblen Stromspeichern, indem sie dank der Vehicle-to-Grid-Technologie nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern bei Bedarf auch überschüssige Energie zurück ins Netz einspeisen können.

Bild: iStock, deepblue4you
13.11.2024

Die zunehmende Bedeutung von Elektrofahrzeugen stellt unsere Gesellschaft vor neue Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Ladeinfrastruktur. Ein vielversprechender Lösungsansatz ist das geregelte Laden von Elektroautos, das in Kombination mit der bidirektionalen Ladefunktion eine nachhaltige Nutzung von Elektrofahrzeugen als flexible Stromspeicher ermöglicht.

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In einer Zeit, in der nachhaltige Energien und intelligente Lösungen für unsere Stromnetze immer wichtiger werden, eröffnet die neue Technologie des Vehicle to Grid (V2G) und bidirektionales Laden neue Perspektiven für die Nutzung von Elektrofahrzeugen als flexible Stromspeicher. Werden E-Fahrzeuge zukünftig als flexible Speicher richtig eingesetzt, kann damit ein netz- und systemdienlicher Zusatznutzen für unser Energiesystem geschaffen werden.

Vehicle to Grid ermöglicht die Abgabe von elektrischem Strom aus den Antriebsakkus von Elektroautos zurück ins öffentliche Stromnetz. Im Gegensatz zu herkömmlichen Elektrofahrzeugen können bidirektional ladefähige Fahrzeuge nicht nur elektrische Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch in Zeiten hoher Netzlast über spezielle Ladestationen ins Netz oder ins Haus einspeisen. Dieses bidirektionale Laden fördert eine intelligente Sektorenkopplung und hat das Potenzial, sogar Haushalte während eines Stromausfalls zu versorgen.

Die V2G-Technologie könnte zukünftig also einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors leisten, Laststeuerungsaufgaben übernehmen und die Integration erneuerbarer Energien vorantreiben. Darüber hinaus bietet sie Besitzern von Elektroautos die Möglichkeit, netzdienliche Services zu erbringen und so selbst Teil des Energiesystems zu werden.

Bidirektionales Laden in Österreich

Diese Ausgangslage schafft den Rahmen für ein neues, von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördertes Projekt, das darauf abzielt, ein interdisziplinäres Netzwerk aufzubauen und die grundlegenden Anforderungen sowie Bedürfnisse zukünftiger (privater) Nutzer von E-Fahrzeugen zu identifizieren. Durch die Entwicklung, Implementierung und Validierung von Methoden im Labor und realen Testumgebungen wird ein wichtiger Beitrag der Vehicle to Grid-Thematik zur Schaffung eines netz- und systemdienlichen Zusatznutzens für unser Energiesystem geleistet.

„Die Herausforderungen im Bereich der Elektromobilität sind vielfältig. Neben technischen Aspekten müssen auch rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden“, erklärt Projektleiter Kurt Leonhartsberger. „Mit diesem Projekt möchten wir eine Anlaufstelle für Unternehmen sowie private Nutzer schaffen und Lösungen erarbeiten, die eine reibungslose Integration der V2G-Technologie ermöglicht.“

Ziele und Erfolgsfaktoren des Forschungsprojekt

Zu den Hauptzielen des Projekts gehört die Identifikation von Kundenbedürfnissen sowie die Erarbeitung potenzieller Geschäftsmodelle für bidirektionales Laden. Ein zentrales Element wird zudem der Aufbau eines Innovationsnetzwerks im österreichischen V2G-Bereich sein, in dem 14 österreichische Partner (unter anderem: Verbund, AIT, APG, Sonnenplatz Großschönau, impeect, EMC, Reisenbauer Solutions, Im-Plan-Tat, Family of Power, Sticon, Stadtwerke Amstetten) aktiv mitwirken.

Die Erfolgsfaktoren des Projekts umfassen die Entwicklung validierter Use-Cases und Geschäftsmodelle sowie deren Umsetzung in ausgewählten Testumgebungen. Darüber hinaus wird ein umfassender Bericht über die technischen, gesellschaftlichen und rechtlichen Grundlagen für V2G in Österreich erstellt. Eine Wissens-, Kommunikations- und Partizipationsplattform wird zudem als zentrale Drehscheibe für alle Stakeholder fungieren.

„Die Rolle von Verbund umfasst in diesem Projekt den Netzwerkaufbau, die Stakeholder-Akquise, Social Requirement Engineering sowie die Ausarbeitung und Validierung nutzerorientierter Use-Cases. Wir freuen uns, Teil dieses zukunftsweisenden Projekts zu sein und sind überzeugt, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigen und innovativen Mobilität machen können“, ist Verbund Projektleiter Harald Wechselberger überzeugt.

Durch die Integration der V2G-Technologie und die Nutzung von Elektrofahrzeugen als flexible Stromspeicher wird nicht nur die Energiewende beschleunigt, sondern auch eine nachhaltige und resiliente Energiezukunft für kommende Generationen gesichert – ein wichtiger Schritt in Richtung einer dekarbonisierten und intelligent vernetzten Energiezukunft.

Bildergalerie

  • 14 österreichische Partner wirken im Konsortium an der Integration der V2G-Technologie aktiv mit.

    14 österreichische Partner wirken im Konsortium an der Integration der V2G-Technologie aktiv mit.

    Bild: Verbund

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