Das erste Wasserstoff-Plasma – erzeugt am 3. Februar 2016 – markiert den Beginn des wissenschaftlichen Experimentierbetriebs in Wendelstein 7-X. Auf Knopfdruck von Bundeskanzlerin Merkel verwandelte ein Zwei-Megawatt-Puls der Mikrowellenheizung eine winzige Menge Wasserstoff-Gas in ein ultradünnes, extrem heißes Wasserstoff-Plasma. Dabei lösen sich die Elektronen von den Kernen der Wasserstoffatome. Im magnetischen Käfig von Wendelstein 7-X eingeschlossen, schweben die geladenen Teilchen berührungsfrei vor den Wänden der Plasmakammer. Die Montage von Wendelstein 7-X begann im April 2005 mit der Außenhülle. Ein Ring aus 50 supraleitenden, etwa 3,5 Meter hohen Magnetspulen ist das Kernstück der Anlage. Die Spulen sind auf ein stählernes Plasmagefäß aufgefädelt und von einer ringförmigen Stahlhülle umschlossen. In ihrem luftleer gepumpten Innenraum werden die Spulen mit flüssigem Helium auf Supraleitungstemperatur bis nahe an den absoluten Nullpunkt abgekühlt. So verbrauchen sie nach dem Einschalten kaum Energie. Der von ihnen erzeugte Magnetfeldkäfig hält im Inneren des Plasmagefäßes das Forschungsobjekt der Wissenschaftler in Schwebe, das 30 Kubikmeter füllende ultra-dünne Plasma.
Wissenschaft Energie aus Atomkernen
Anfang Februar 2016 wurde in der Fusionsanlage Wendelstein 7-X das erste Wasserstoff-Plasma erzeugt. Ziel der Fusionsforschung ist es, ein klima- und umweltfreundliches Kraftwerk zu entwickeln.
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