Evonik und Shell gehen bei der Defossilisierung des Schwerlastverkehrs mit Bio-LNG voran. Shell liefert 100 Tonnen Bio-LNG an Evonik, das aus landwirtschaftlichen Abfällen hergestellt wurde. Es entspricht dem durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch von drei Lkw in einem Jahr. Evonik reicht diese Menge an Bio-LNG von Shell an ausgewählte Logistikpartner weiter.
Die Initiative der beiden Unternehmen soll die Nutzung von Biomethan im Schwerlastverkehr als deutlich emissionsärmeren und bereits verfügbaren Kraftstoff fördern. Bio-LNG kann die CO2-Äquivalenten-(CO2e)-Emissionen um etwa 86 Prozent im Vergleich zu Diesel reduzieren und so zur Erreichung der EU-Klimaziele für 2030 beitragen. Shell baut die Bio-LNG-Lieferkette aus und bietet seinen Kunden gleichzeitig eine schrittweise Emissionsreduzierung.
Förderung der Nachhaltigkeit im Schwerlastverkehr
„Nur durch die branchenübergreifende Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern werden wir den Schwerlastverkehr nachhaltig verändern können. Die Zusammenarbeit mit Evonik bietet uns die Möglichkeit, gemeinsam die Defossilisierung des Verkehrs innerhalb des Chemiesektors voranzutreiben und mit Bio-LNG einen positiven Schritt in Richtung Klimaziele auf wirtschaftlich tragfähige Weise zu machen. Das ist eine sehr vielversprechende und gute Nachricht für die Branche“, sagt Thomas de Boer, Vice President bei Shell Commercial Road Transport.
Die gemeinsame Aktion von Evonik und Shell ist Teil einer Initiative, die das Spezialchemieunternehmen im Januar gestartet hat. Ziel ist es, die indirekten CO2e-Emissionen beim Transport von Rohstoffen und Fertigprodukten zu senken. Dies soll durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit ausgewählten Logistikunternehmen erreicht werden, die mit Bio-LNG betriebene Lkw einsetzen. Bereits heute werden 10 Prozent der Lkw-Transporte von Evonik für verpackte Ware in Europa mit umweltschonenden Lkw abgewickelt. Das Spezialchemieunternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Anteil bei verpackter Ware in Deutschland bis 2025 auf 20 Prozent zu erhöhen.
Nachhaltige Mobilität heute möglich
„Mit unserer Initiative zeigen wir, dass eine nachhaltige Mobilität mit Bio-LNG von Shell bereits heute Realität ist. Unsere innovative Membrantechnologie zur effizienten Aufbereitung von Biogas macht es möglich, hochreines Biomethan als alternativen Kraftstoff nutzbar zu machen“, sagt Volker Wehber, Leiter des Sepuran-Green-Geschäfts für Biogasmembranen von Evonik.
Shell bietet ein Gemisch aus Bio-LNG für sein gesamtes LNG-Tankstellennetz in den Niederlanden an, das allen Kunden eine Kohlenstoffreduzierung von etwa 30 Prozent bietet. Bis zum dritten Quartal 2023 plant das Unternehmen Bio-LNG für das gesamte Netz in Deutschland anzubieten. Dazu baut Shell derzeit eine neue Gasverflüssigungsanlage in seinem Energie- und Chemiepark Rheinland. Die jährliche Bio-LNG-Menge der Anlage von 100.000 Tonnen könnte dazu beitragen, die Kohlendioxid-Emissionen des gewerblichen Verkehrs zu reduzieren, mit dem Ziel der Klimaneutralität für das gesamte deutsche Netz.
Biomethan – bewährte Technologie, lokal verfügbar
Die Umweltvorteile von Biomethan im Vergleich zu herkömmlichem Diesel liegen auf der Hand: Fahrzeuge, die mit Bio-LNG angetrieben werden, stoßen rund 86 Prozent weniger CO2e-Emissionen aus und tragen dazu bei, die Lärmbelastung im Vergleich zu Fahrzeugen, die mit herkömmlichem Diesel betrieben werden, um fast 50 Prozent zu reduzieren.
Als einer der weltweit führenden Hersteller von Investitionsgütern deckt Iveco die gesamte Nutzfahrzeugpalette von leichten Transportern über mittelschwere Lkw bis hin zu schweren Sattelzugmaschinen für den Güterfernverkehr mit robusten, gasbetriebenen Fahrzeugen ab, die für Bio-LNG und/oder Bio-CNG geeignet sind. Die Gasmotorentechnologie ist das Ergebnis jahrzehntelanger intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit, die sich schon heute für eine klimafreundliche Schwerlastmobilität auszahlt.