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Energieerzeugung Gas-Wasser-Extraktion: Strom aus Seewasser

publish-industry Verlag GmbH

Die Gasextraktionsanlage von KivuWatt schwimmt auf einer Barge, die 13 Kilometer vor der Küste verankert ist.

Bild: ContourGlobal
18.05.2016

Ein einzigartiges Projekt ist gestartet: Ein Kraftwerk wandelt das in den Tiefen des Kivu-Sees vorhandene Rohgas in reines Methan um, das über Verbrennungsmotoren Elektrizität erzeugt.

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Contour Global, ein in den USA ansässiges Energieunternehmen, hat das KivuWatt Kraftwerk in Kibuye, Ruanda, eröffnet. Das Projekt ist nach Unternehmensangaben das derzeit weltweit einzige in Betrieb befindliche Gas-Wasser-Extraktionsprojekt. Es verwendet das in den Tiefen des Kivu-Sees vorhandene Methan für die Stromerzeugung mit geringem Kohlenstoffausstoß und mindert durch die Verringerung des Methanvolumens im See auch das Risiko einer gefährlichen Methanfreisetzung.

Der Gasextraktionsprozess reduziert den Druck des gasbeladenen Wassers mithilfe eines Gasabscheiders von 35 Bar auf zwei Bar. Die Gasblasen werden aus dem Wasser extrahiert. Das Rohgas wird dann in vier Waschtürmen gewaschen und dadurch zu reinem Methangas. Dieses Gas wird über eine Pipeline zum Kraftwerk gebracht, wo Verbrennungsmotoren Elektrizität erzeugen, die in das Energienetz von Ruanda eingespeist wird. Die Gasextraktionsanlage von KivuWatt ist auf einer Barge installiert, die 13 Kilometer vor der Küste verankert ist. In der Phase zwei des Projektes wird diese Konfiguration auf dem See um zwei oder drei Bargen ausgebaut und weitere 75 Megawatt (MW) generieren.

2008 ist Contour Global mit der Regierung von Ruanda eine Partnerschaft für die Umwandlung der einmaligen Gaslager des Kivu-Sees eingegangen. „Wir sind stolz, dass wir ein Projekt umwandeln konnten, das die Bedrohung durch eine Umweltkatastrophe mindert und gleichzeitig sauberen, zuverlässigen Strom für Ruanda liefert", sagte Joseph Brandt, President und Chief Executive Officer von ContourGlobal. Die eingesetzte Technologie bringt nach Angaben von Contour Global bessere Ergebnisse als erwartet. Die Gasextraktionsanlage werde mindestens weitere neun Megawatt an Energie erzeugen. „Wir sind dabei, dieses unerwartete Gas bis zum Jahresende in zusätzliche Energie für das Netz Ruandas umzuwandeln", so Karl Schnadt, Executive Vice-President und Chief Operating Officer von ContourGlobal.

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