Fünf Jahre lang konnten sich Gaskunden über kontinuierlich sinkende Preis freuen. Damit ist nun Schluss, denn laut Verivox werden hunderte Grundversorger zum Jahreswechsel den Gaspreis anheben. Schuld an dem rapiden anstieg sind die gestiegenen Beschaffungskosten.
Preiserhöhung für 11 Millionen Haushalte
Bisher haben 224 der 710 Grundversorger für die Monate Dezember und Januar Preiserhöhungen von durchschnittlich 7,7 Prozent angekündigt. In den betroffenen Grundversorgunggebieten leben 11 Millionen Haushalte. Heißt, wer beispielsweise ein Einfamilienhaus mit einem jährlichen Verbrauch von 20.000 kWh beheizt, zahlt 2019 rund 97 Euro mehr als noch 2018.
Wo wird's am teuersten?
Für nahezu alle Bundesländer haben die Versorger Preissteigerungen angekündigt. Die meisten Grundversorger erhöhen in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern. Am deutlichsten Fallen die Preiserhöhungen aber in der Rheinland-Pfalz aus, dort stieg der Preis um 13 Prozent. Verbraucher können also mit deutlichen Erhöhungen rechnen. Die deutschen Stadtstaaten bleiben erst einmal von den Erhöhungen verschont.
Einfuhrpreise steigen stetig
Als Ursache für den Preisanstieg wird von Verivox der Anstieg der Einkaufspreise für Erdgas genannt. Versorger sehen sich demnach gezwungen, die höheren Kosten an ihre Kunden weiterzugeben.
Die Einfuhrpreise für Erdgas, die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle gemessen werden, sind in den letzten zwei Jahren um 40 Prozent gestiegen. Lag der Grenzübergangspreis im August 2016 für ein Terajoule Erdgas bei 3.932 Euro, so kostete ein Terajoule im August 2018 5.521 Euro. Eine ähnliche Entwicklung lässt sich bei den Börsenpreisen für Erdgas beobachten, die das Statistische Bundesamt erhebt. Auch hier sind die Preise zwischen September 2016 und September 2018 um rund 38 Prozent gestiegen.