Bundeskanzler Olaf Scholz und Vizekanzler Robert Habeck nehmen heute gemeinsam am Treffen zur Stärkung der energiepolitischen Zusammenarbeit im Nordseeraum nach Esberg in Dänemark teil.
Auf dem „North Sea Summit“ treffen sich die Staats- und Regierungschefs und die Energieminister Deutschlands, Dänemarks, der Niederlande und Belgiens. Auch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Energiekommissarin Kadri Simson ebenso wie Unternehmensvertreter aus allen beteiligten Ländern sind beim heutigen Treffen in Esberg vor Ort.
Die Energieminister der vier Nordseeanrainerstaaten unterzeichnen auf dem heutigen Treffen eine Kooperation für Offshore-Windenergie und grünen Wasserstoff. In der Erklärung wird vereinbart, künftig gemeinsam „hybride“ Offshore-Kooperationsprojekte zu entwickeln, die Windparks und Stromnetze vereinen und an die mehrere Mitgliedstaaten angebunden sind.
Dadurch soll sich der Nordseeraum als „Green Power Plant of Europe“ entwickeln und die EU mit grünem Strom versorgen. Die Erklärung der Energieminister ergänzt die ebenfalls vor Ort unterzeichnete Erklärung der Staats- und Regierungschefs der Nordseeanrainerstaaten.
Erste echte europäische Kraftwerke
Minister Habeck: „Die heutige Vereinbarung der Energieminister ist ein wichtiger Meilenstein der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Sie ist die Grundlage für die ersten echten europäischen Kraftwerke, die zudem Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen. Gemeinsam mit unseren Partnerländern können wir Offshore-Windenergie im Nordseeraum noch schneller und effizienter ausbauen und neue Potentiale für grünen Wasserstoff erschließen. Damit verstärken wir den europäischen Ausbau erneuerbarer Energien und reduzieren so weiter die Abhängigkeit von Gasimporten.“
Die vier Nordseeanrainer haben sich insgesamt Ausbauziele für Offshore-Windenergie von mindestens 65 GW bis 2030 und 150 GW bis 2050 gesetzt. Das entspricht einer Verzehnfachung der heutigen Erzeugungskapazität bis 2050. Gleichzeitig soll die Kooperation bei der künftigen Erzeugung grünen Wasserstoffs aus Offshore-Windenergie und beim Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in der Region verstärkt werden.
Die Energieminister setzen sich gemeinsam für Strommarktregeln auf EU-Ebene ein, die eine effektive Integration des Windstroms ins Netz ermöglichen und sprechen sich zudem für eine faire Kosten-Nutzen-Teilung in Kooperationsprojekten zwischen den beteiligten Ländern aus. Auch die Bedeutung von Finanzierungsinstrumenten und die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren auf EU-Ebene wird hervorgehoben.
Mit dem dänischen Energieminister unterzeichnete Bundesminister Habeck zudem eine bilaterale Absichtserklärung. Die beiden Länder vereinbaren darin, künftig eng im Bereich grüner Wasserstoff und der Entwicklung grenzüberschreitender Infrastruktur zusammenzuarbeiten.