Dezentrale BHKW Große Forschung für die Kleinen

publish-industry Verlag GmbH

Wo steckt das Potenzial für die Kleinen?

20.01.2017

Ein neues Forschungsprojekt sucht nach Wegen, ungenutzte Potenzial von Abwärme aus BHKW auszuschöpfen. Im Fokus: Anlagen mit kleiner Leistung.

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Dezentrale Blockheizkraftwerke koppeln die Erzeugung von Strom und Wärme und erzeugen zudem beides effizient. Falls mehr Wärme erzeugt als lokal benötigt wird, kann die Energie im heißen Abgas der BHKW durch einen thermodynamischen Wasserdampfprozess zu Strom umgewandelt werden. Diese Technik kommt bislang vorwiegend in großen Kraftwerken zum Einsatz.

Das Projekt „MicroRankine“ zielt nun aber darauf ab, das bislang ungenutzte Potenzial von Abwärme aus Blockheizkraftwerken auszuschöpfen und Anwendungen mit deutlich kleinerer Leistung zu verbessern. Davon könnten Betreiber von dezentralen BHKW profitieren. Deren Anzahl steigt zunehmend, sie machen einen immer größeren Teil der modernen Energieversorgung aus.

Die Nutzung von Abwärme ist aktuell sowohl in der Energietechnik als auch in der Industrie von hoher Bedeutung. Bislang sind jedoch noch nicht alle Anlagen so ausgerüstet, dass sich aus der Abwärme effizient wertvoller Strom gewinnen lässt. Während in großen Anlagen mit Erfolg daran gearbeitet wird, den hohen technologischen Anforderungen an Material und Maschinen gerecht zu werden, standen Anlagen mit Leistungen unter einem Megawatt bisher nicht im Mittelpunkt der Forschung.

Eine Anlage, viele Nutzer

Mit Fördermitteln des BMBF wird die TH Nürnberg eine Versuchseinrichtung für Wasserdampf-Prozesse (auch Clausius-Rankine-Prozess genannt) errichten, die eine Plattform für vielfältige Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der dezentralen Energieumwandlung mit Dampfprozessen darstellt.

Hier werden Kooperationsfirmen praxisnahe Tests an technischen Komponenten wie Dampferzeugern, Wärmeübertragern, Regelventilen, Expandern und schnelllaufenden Generatoren durchführen, die bislang kaum weiterentwickelt wurden, und so das aus dem Projekt gewonnene Wissen auch für die Industrie zugänglich machen. Gleichzeitig können die Studierenden der TH Nürnberg neue Validierungstests und Messaufgaben im Rahmen von Kooperationsvorhaben sowie fachübergreifende Forschungsvorhaben mit Industriepartnern nutzen.

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