Anfang Dezember ist das derzeit größte Photovoltaik-Kraftwerk Europas im französischen Cestas ans Netz gegangen. Es hat eine Leistung von 300 MWp (Megawatt Peak) und kann die Bürger der Großstadt Bordeaux tagsüber mit mehr als 360 Gigawatt-Stunden pro Jahr mit Energie versorgen. Das deutsche Unternehmen Krinner Schraubfundamente installierte rund 200.000 Schraubfundamente, über 300 Kilometer Aufständerungstische und fast eine Million Photovoltaik-Module. Mit einer Leistung von bis zu 3800 Schraubfundamenten pro Tag führte es die Fundamentierung rasch und umweltschonend durch. Krinner setzte dabei eigens entwickelte GPS-gesteuerte Vermessungsroboter und Eindrehmaschinen ein. Der komplette Informationsfluss der Baustelle wurde via WLAN übermittelt und in der Cloud koordiniert. Die Aufständerungstische und Photovoltaik-Module wurden innerhalb weniger Monate installiert.
„Wir haben von der Bodenvorbereitung bis zur Installation der Module alles komplett geplant und schnell umgesetzt“, sagt Klaus Krinner, Eigentümer der Krinner Schraubfundamente. Zu Beginn hatten Spezialisten die Bodenbeschaffenheit überprüft und die Bodenvorbereitung vorgenommen. Ein GPS-gesteuerter Roboter vermaß daraufhin das Gelände. Neueste Eindrehmaschinen installierten die Schraubfundamente in den Boden. Dabei wurde der höhengenaue Einbau mithilfe einer detaillierten 3D-Planung und Wlan vorgenommen. Die Aufständerungstische von rund 326 laufenden Kilometern wurden ebenfalls schneller als geplant montiert. Da der Abstand zwischen den Tischen kleiner als gewöhnlich ist, wurden dazu Spezial-Fahrzeuge entwickelt, um den Materialfluss zu optimieren. Täglich wurden zirka 8000 Photovoltaik-Module installiert – insgesamt knapp eine Million. „Nur die Kombination aus unseren selbst entwickelten Eindrehmaschinen, den GPS-gesteuerten Robotern und unserer Cloud machten eine Tagesleistung von zwei bis drei MWp möglich“, so Krinner.
Das Kraftwerk in Cestas wurde in einem Konsortium zusammen mit zwei führenden Unternehmen der Solarenergiebranche realisiert. Während Clemessy für die Planung verantwortlich war, kümmerte sich Schneider Electric um das operative Energiemanagement. Das Gesamtvolumen des Auftrags für alle Firmen beläuft sich auf knapp 300 Millionen Euro. Gerade die Gegend um Bordeaux ist prädestiniert für den Bau von Freiflächenanlagen, da sie mit etwa 2000 Sonnenstunden pro Jahr und einer Globalstrahlung von über 1300 Kilowattstunden pro Quadratmeter besonders gute Bedingungen für Solarkraftwerke vorweist.