Die feierlich eröffnete, fünf Kilometer lange Biogasleitung führt von Groot Zevert Vergistin in Beltrum in das Werk des Unternehmens Friesland Campina in Borculo, eine der größten Molkereien der Niederlande.
„Die Biogas-Produktion von Groot Zevert macht deutlich, dass es sich in vielen Wertschöpfungsansätzen lohnt, Biogas zu produzieren und zu verwerten. So können klimafreundliche Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit funktionieren“, resümiert Hendrik Becker, Vize-Präsident Fachverband Biogas Deutschland und Gesellschafter der Vredener Planet Biogastechnik.
So performant ist die deutsch-niederländische Biogasanlage
Planet Biogastechnik arbeitet seit vielen Jahren mit Groot Zevert Vergisting zusammen und war an der Weiterentwicklung der 2005 in Betrieb genommenen Anlage und der Implementierung neuer Komponenten beteiligt. So lieferte Planet neben den Fermentern, Rührwerken und Dachsystemen das Substrataufbereitungsverfahren Planet Rotacrex zur verbesserten Gasfreisetzung.
Durch die Kombination aus biologischer und regenerativer, chemischer Entschwefelung erreicht die Anlage eine jährliche Gasproduktion von 11 Millionen Kubikmeter Biogas, wovon 3 Millionen Kubikmeter in den Eigenverbrauch beziehungsweise in den Strom-Verkauf an regionale Energieversorger gehen. Gleichzeitig reduziert die Anlage damit rund 8.000 Tonnen CO2 jährlich.
Im Vordergrund der Biogas-Produktion steht die enge Zusammenarbeit mit Friesland Campina, einer der größten Molkereien der Niederlande. Mittels einer 5 Kilometer langen Biogasleitung liefert Groot Zevert jetzt jährlich etwa 8 Millionen Kubikmeter Biogas an Friesland Campina und unterstützt damit die Kreislaufwirtschaft und den klimafreundlichen Produktionsprozess der Groß-Molkerei. Beide Partner bauen auf eine langjährige Zusammenarbeit und haben einen 12-jährigen Liefervertrag geschlossen.
Grüner Dünger aus Gülle
Gleich neben der Gasaufbereitung sollen im geplanten Zentrum für grüne Mineralien mit Hilfe verschiedener Technologien zukünftig die aus der Gülle für die Pflanzen wichtigen Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphat, Kalium sowie organisches Material separiert werden. Die hier gewonnen Mineralien müssen somit nicht mehr chemisch und damit durch den Einsatz von fossilen Brennstoffen produziert werden.
Das dabei gewonnene saubere Wasser kann wieder eingeleitet werden. Da Gülle zu 90 Prozent aus Wasser besteht, reduzieren sich gleichzeitig erheblich die Transportkosten. So. können pro Jahr rund 5000 Tonnen CO2 eingespart werden.