Gülle- und Gärrestaufbereitung Güllevolumen halbieren

Eine weiterentwickelte vollautomatisierte Aufbereitung gewinnt klares Wasser in vier Schritten.

Bild: Weltec Biopower
19.09.2016

Um Gülle und Gärreste nachhaltig aufzubereiten, bietet Weltec Biopower für Tierhalter und Biogasanlagenbetreiber eine vollautomatische Aufbereitungsanlage an. Aus dem Ausgangsstoff gewinnt sie in vier Stufen klares Wasser, flüssiges Düngerkonzentrat sowie einen wertvollen Feststoff.

In landwirtschaftlich geprägten Regionen existiert ein hohes Gülle- und Gärrestaufkommen während die Flächenkapazitäten zur Nährstoffaufnahme begrenzt sind. Restriktive Gesetze werden künftig für eine zusätzliche Verschärfung des Nährstoffüberschusses sorgen. Deshalb wird es für Betriebe immer kostenintensive, Gülle und Gärreste zu lagern und zu entsorgen.

Klares Wasser in vier Schritten

Um die Mengen zu reduzieren, den Nährstoffüberschuss zu entschärfen sowie die Transportwürdigkeit zu verbessern, bietet Weltec Biopower eine wirtschaftliche Lösung: Die vollautomatischen Aufbereitungsanlage Kumac reduziert das Gülle- und Gärrestvolumen um 50 Prozent. Aus dem Ausgangsstoff wird in einem vierstufigen Verfahren klares Wasser, flüssiges Düngerkonzentrat sowie ein wertvoller Feststoff gewonnen.

Um im ersten Schritt die festen und flüssigen Stoffe voneinander zu trennen, werden der Gülle und den Gärresten Flockungsmittel beigemischt. Diese fixieren bestimmte Nährstoffe. Zudem lassen sich die Feststoffe mit der Siebbandpresse noch effizienter von der flüssigen Phase trennen. Des Weiteren reduzieren die Additive die Geruchsemissionen. Der entwässerte Feststoff weist einen Trockensubstanzgehalt von circa 30 Prozent auf und kann als Dünger, Kompost, Tiereinstreu oder beim Einsatz von Gülle als Biogas-Substrat genutzt werden.

Die verbleibende flüssige Phase wird anschließend durch ein Flotationsbecken geführt, um weitere kleine Partikel und Schwebstoffe abzutrennen. Letzte feste Teilchen entfernt ein Feinfilter. Im nächsten Prozessschritt durchläuft das Filtrat eine dreistufige Umkehrosmose, um Salze und Nährstoffe zu konzentrieren. Der resultierende flüssige und stickstoffreiche Dünger macht nur noch ein Viertel des Ausgangsvolumens aus. Den größten Anteil der Aufbereitungsprodukte bildet klares Wasser mit rund 50 Prozent, das im Anschluss an die Behandlung im Ionentauscher in den Wasserkreislauf zurückgeführt werden kann.

Ausgereift und vollautomatisiert

Kumac ist seit fast zehn Jahren in Agrarbetrieben und auf großen Biogasanlagen in Belgien und den Niederlanden im Einsatz. Sowohl die niederländische Wageningen University als auch die Landwirtschaftskammer Niedersachsen attestieren der Aufbereitungsanlage Kumac eine hohe Funktionalität und eine sehr gute Massenbilanz. Mit Blick auf die Anforderungen der Betreiber hat Weltec Biopower das Verfahren nun weiterentwickelt.

Neben dem hohen Grad der Aufbereitung zeichnet sich die Anlage auch die zuverlässige und wartungsarme Technik sowie einen geringen Energieverbrauch aus. Das System ist modular skalierbar und kann bereits ab 50.000 Tonnen Gülle oder Gärrest pro Jahr eingesetzt werden. Bei einem erhöhten Verarbeitungsbedarf ist eine Kombination mehrerer Kumac-Linien einfach zu realisieren.

Aufgrund ihres hohen Grads der Vollautomatisierung beschränkt die Kumac-Aufbereitung den Personalaufwand ist auf ein Minimum. Eine effiziente Nutzung der Endprodukte, die zur Hälfte aus vorfluterfähigem Wasser und zu jeweils einem Viertel aus nützlichen Feststoffen und wertvollen Nährstoffkonzentrat bestehen, erhöht die Gesamtwirtschaftlichkeit der Aufbereitungsanlage.

Bildergalerie

  • Kumac in Aktion: Das System ist modular skalierbar und kann bereits ab 50.000 Tonnen Gülle oder Gärrest pro Jahr eingesetzt werden.

    Kumac in Aktion: Das System ist modular skalierbar und kann bereits ab 50.000 Tonnen Gülle oder Gärrest pro Jahr eingesetzt werden.

    Bild: Weltec Biopower

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