„Um dem Klimawandel wirksam zu begegnen, müssen wir nicht nur CO2 einsparen, sondern das Treibhausgas idealerweise als Ressource auch verbrauchen. Für diesen Kreislauf liefert EnaDyne mit ihrer Technologie den entscheidenden Baustein, der das CO2 aus der Industrie für neue Produkte nutzt. Das ist nicht nur klimaneutral, sondern CO2 negativ – ein wahres Kunststück in der chemischen Industrie, die bisher von fossilen Rohstoffen abhängig war," erklärt Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Metropolregion Mitteldeutschland Management, die Entscheidung der Jury.
Er setzt fort: "das Unternehmen wurde am Donnerstagabend doppelt ausgezeichnet: Sie gewannen den Clusterpreis Chemie/Kunststoffe des 19. IQ Innovationspreis Mitteldeutschland und sicherten sich bei der Preisverleihung im Zündmagnet Wurzen zusätzlich den Gesamtpreis.Der Klimakiller Nummer eins wird damit zum wertvollen Rohstoff. Wir sehen hier eine echte Sprunginnovation und einen Durchbruch im Kampf gegen die Erderwärmung“.
IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2023 verliehen
Der Gesamtpreis des IQ Innovationspreis Mitteldeutschland mit einem Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro wurde gemeinsam von den Industrie- und Handelskammern aus Halle-Dessau, Leipzig und Ostthüringen gesponsert. Außerdem wurden im Rahmen der Preisverleihung vier weitere Clustersieger sowie die Gewinner der lokalen IQ-Wettbewerbe Halle (Saale), Leipzig und Magdeburg bekannt gegeben. Diese sind:
Cluster Automotive: Team AuRora – Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Cluster Energie/Umwelt/Solarwirtschaft: Wattando Dresden
Cluster Informationstechnologie: Healyan Barchfeld-Immelborn
Cluster Life Sciences: anvajo Dresden
IQ Innovationspreis Leipzig: Nadar
IQ Innovationspreis Halle: point electronic
IQ Innovationspreis Magdeburg – Otto von Guericke Award: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg – Lehrstuhl Organische Chemie
Nachhaltige CO2-Nutzung für die Energiewende
Der mit 7.500 Euro dotierte Clusterpreis wurde gemeinschaftlich von der Iqony-Raffinerie-KraftwerkSachsen-Anhalt und dem Verband der Chemischen Industrie – Landesverband Nordost gestiftet. Insgesamt werden Preisgelder in Höhe von rund 70.000 EUR vergeben.Mit dem IQ Innovationspreis Mitteldeutschland fördert die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland neuartige, marktfähige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in fünf branchenspezifischen Clustern.
In der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland engagieren sich strukturbestimmende Unternehmen, Städte und Landkreise, Kammern und Verbände sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem gemeinsamen Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und Vermarktung der Wirtschafts-, Wissenschaftsund Kulturregion Mitteldeutschland.
Zum Hintergrund der ausgezeichneten Innovation: Mehr als 4000 Gt überschüssiges CO2 sind bereits in die Atmosphäre gelangt und jedes Jahr kommen weitere hinzu. Könnte man den Ausstoß nicht nur begrenzen, sondern CO2 zusätzlich sinnvoll nutzen, würden wir den Klimazielen entscheidend näherkommen. Die Freiberger EnaDyne hat dafür einen Weg gefunden, der zusätzlich sogar noch wertvolle Rohstoffe für die Energiewende liefert.
Herzstück des Plasmakatalyse-Reaktors revolutioniert grüne Chemikalien.
Herzstück ist ein Plasmakatalyse-Reaktor, der CO2 in grüne Chemikalien und E-Fuels recyceln kann. Mithilfe eines patentierten Elektrodenmaterials lassen sich mit dieser Technologie Methanol, Ethylen oder Formaldehyd – einige der weltweit meistgenutzten Chemikalien – günstiger als fossile Alternativen herstellen.
Das System wird in modularen Containern geliefert und kann flexibel und dezentral in der Massenproduktion überall dort eingesetzt werden, wo CO2 zwangsläufig anfällt – zum Beispiel in Biogasanlagen, oder der Zement- und Stahlproduktion. Dadurch entsteht eine profitable und CO2- negative Kreislaufwirtschaft mit dem Potenzial, Gigatonnen von CO2 zu binden und den Verbrauch fossiler Rohstoffe in der chemischen Industrie drastisch zu reduzieren.
Damit wird der Klimakiller CO2 zur Ressource der Zukunft. Bislang wurde die Funktionsweise im Labor nachgewiesen und wird für Tests im industriellen Umfeld vorbereitet. Spätestens ab Ende 2025 soll die Technologie im großen Maßstab CO2 verwerten und so große Industriezweige klimafreundlicher gestalten.