Was bislang für Kühlschränke oder Waschmaschinen galt, wird bald auch für Wärmepumpen oder Heizungsanlagen mit Solarkomponenten verpflichtend sein: Noch in diesem Jahr sollen sie mit dem Energy Label versehen werden. Um dafür deren Effizienzklasse zu ermitteln, müssen spezifische technische Informationen für die Produkte vorliegen. Testverfahren und Richtlinien zur Bewertung der Geräte werden bereits umgesetzt, sind aber nicht flächendeckend auf das gesamte Spektrum der Heizungsanlagen anwendbar.
Künftig sollen nicht nur Standardkomponenten bewertet und verglichen werden, sondern auch komplexe Systeme. Das Testlab Solar Thermal Systems des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE bietet deshalb Möglichkeiten, entsprechende Prüfmethoden umzusetzen. Das System- und Speicherlabor prüft solarthermische Komponenten und Komplettsysteme sowie Kollektoren und solarthermische Speicher. Es ermittelt für Industriepartner die notwendigen Kennzahlen zur Bewertung von Speichern nach dem bald in Kraft tretenden Energieeffizienzlabel.
Die Experten des Fraunhofer ISE haben die Infrastruktur geschaffen, relevante Messungen mit verlässlicher Aussagekraft durchzuführen, da nicht jeder Hersteller über Kapazitäten verfügt dies eigenständig zu tun. Über das technische Serviceangebot hinaus engagiert sich das Testlabor in relevanten Gremien, um Lücken bei den Bewertungsmethoden und der Vergleichbarkeit zu schließen und die Übergangsverfahren für die Vergabe der Energy Labels – die sogenannten transitional documents der EU – baldmöglichst durch harmonisierte Normen zu ersetzen. (sq)