Kommentar KI revolutioniert Fabrikhalle

Lucian Dold ist General Manager Product and Solution Marketing für die EMEA-Region sowie Experte für Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz bei Omron Europe. Die Omron Corporation ist ein weltweit führendes Unternehmen in Sachen Automatisierung mit den Schlüsseltechnologien Sensorik, Steuerung und KI. Omron beschäftigt weltweit rund 36.000 Mitarbeiter.

Bild: Omron
18.09.2019

Künstliche Intelligenz ist zwar in aller Munde, für viele Unternehmen aber schwer greifbar. Andere Nationen wie die USA oder China sind Deutschland weit voraus. Es wird höchste Zeit, „KI at the Edge“ in die Fabrikhalle zu bringen, um Predictive Maintenance und Markenschutz zukunftsfit zu machen. Doch wie kann das Vorhaben KI gelingen?

Lucian Dold war mit diesem Beitrag im A&D-Kompendium 2019/2020 als einer von 100 Machern der Automation vertreten.

Laut aktueller WIPO-Studie wird Europa in Sachen Künstliche Intelligenz von den USA und China abgehängt. Wir von Omron möchten Berührungsängste abbauen und Unternehmen Handlungsempfehlungen an die Hand geben.

Zwei Bereiche, die sich für das KI-Vorhaben in Produktion und Co. hervorragend eignen, sind Predictive Maintenance und Brand Protection. Beispiel Fertigung: Mithilfe auf KI basierender Technologien lassen sich Fehler in Bauteilen oder bei Maschinen in Echtzeit erkennen.

Bei im Rahmen der Industrie 4.0 erforderlichen Weiterentwicklungen bietet der Einsatz adaptiver Algorithmen ein enormes Potenzial. KI kann helfen, die Gesamtanlageneffektivität (OEE) zu erhöhen, Kosten zu reduzieren und die Produktivität zu optimieren – zentrale Voraussetzungen für Wettbewerbsstärke.

KI-Controller für vorausschauende Wartung

Mit „innovative-Automation!“ hat Omron ein Konzept entwickelt, das die drei Innovationsbereiche Integration (Weiterentwicklung der Steuerung), Intelligenz und Interaktion (Zusammenarbeit von Mensch und Maschine) einschließt. So wollen wir dazu beitragen, die Produktivität von Fabriken zu steigern, damit Unternehmen nicht den Anschluss verlieren.

Wie das konkret aussehen kann? Ein gutes Beispiel ist der neue KI-Controller zur Maschinenautomatisierung, eine auf KI basierende Lösung für die vorausschauende Wartung und Steuerung. Es ist der industrieweit erste KI-Controller zur Maschinenautomatisierung „at the Edge“ mit integrierter Sysmac-Bibliothek, der Steuerungsfunktionen von Fertigungslinien und Geräten an Produktionsstandorten mit einer auf KI basierenden Datenverarbeitung in Echtzeit kombiniert. Damit wollen wir Unternehmen die Möglichkeit bieten, Probleme frühzeitig zu erkennen, Schäden sowie Stillstandszeiten zu vermeiden und so ihre Marken zu schützen. Dabei ist es uns extrem wichtig, sowohl verlässliche und leistungsstarke Technologie als auch umfassenden Support zu bieten.

Was macht diese KI-Unterstützung so besonders? Da unser KI-Controller keine riesige Menge an Daten über ungewöhnliche Vorfälle benötigt, lässt er sich einfacher und schneller implementieren als andere Lösungen. Insbesondere Cloud-basierte KI-Lösungen stellen enorme Anforderungen an Infrastruktur und IT, die Verarbeitung der Datenmengen ist ein mühsames Unterfangen. Zudem ist der Cloud-Ansatz häufig zum Scheitern verurteilt, da Sicherheitsvorgaben und -bedenken im Wege stehen.

KI muss anwenderfreundlicher werden

Es gibt keine Möglichkeit, ins Innere der Maschine zu sehen, und auch Echtzeit-Leistungsüberprüfung ist schwierig. Edge Computing verbessert Kontrolle und Sicherheit und limitiert Ressourcen wie Hardware und Algorithmen. Sensoren, die die benötigten Informationen direkt an der Maschine sammeln, ermöglichen eine tiefere und aktuellere Datenanalyse.

Um eine umfassendere Implementierung auf Künstlicher Intelligenz basierender Lösungen im industriellen Umfeld zu forcieren, muss KI anwenderfreundlicher werden – genau das will Omron mit „innovative-Automation!“ und „KI at the edge“ erreichen. Zugleich müssen sich Unternehmen mehr zutrauen. Unser Tipp: Keine Angst, KI in der Fabrikhalle ist einfacher als gedacht!

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