Studie zu datenbasierten Geschäftsmodellen Wie KI die Wirtschaft nachhaltiger macht

Künstliche Intelligenz kann Unternehmen nachhaltiger machen – sie muss aber verantwortungsvoll eingesetzt werden.

Bild: iStock, inkoly
12.11.2024

Ein neues Paper zeigt, dass Künstliche Intelligenz Unternehmen dabei helfen kann, ihre Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und Emissionen zu reduzieren. Dabei ist ein verantwortungsvoller Einsatz unter Berücksichtigung des Energiebedarfs entscheidend. Befragt wurden in der Studie über 50 Führungskräfte verschiedener Branchen.

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hat gemeinsam mit Microsoft und dem Environmental Change Institute der Universität Oxford den Bericht „The Longevity Key for Business“ veröffentlicht. Darin wird veranschaulicht, wie KI und datengesteuerte Technologien die Grundlage dafür schaffen, Wirtschaftswachstum von CO2-Emissionen zu entkoppeln.

Konkret skizzieren die Autoren, wie Daten und KI Unternehmen dabei helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Die Analyse von Schlüsselbereichen wie Energie, Transport und Fertigung zeigt dabei, wie sich die Effizienz steigern, die Kosten senken und nachhaltige Einnahmequellen schaffen lassen.

Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick

Chancen für nachhaltige Wertschöpfung: Daten und KI können Unternehmen dabei unterstützen, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln, die sie langfristig effizienter und wertvoller machen. Ein Beispiel dafür ist ein Unternehmen, das Windturbinen herstellt und erfolgreich KI einsetzt, um den Energieertrag zu maximieren. Dies gelingt unter anderem, indem Windbedingungen analysiert und die Energieproduktion gesteigert werden.

Wirtschaftlicher Impact: KI und Technologien zur Nutzung von Nachhaltigkeitsdaten einzuführen, könnte jährlich branchenübergreifend Kosten von bis zu 600 Milliarden Euro einsparen. Das verdeutlicht die finanzielle Rentabilität von Nachhaltigkeitsinitiativen. Ein Hersteller von rostfreiem Stahl hat beispielsweise mithilfe von KI den Energieverbrauch in der Produktion um zehn Prozent reduziert. Die Folge: weniger Umweltbelastung und ein besseres Geschäftsergebnis.

Potenzial zur Emissionsreduzierung: KI könnte dazu beitragen, den globalen CO2-Ausstoß in verschiedenen emissionsintensiven Sektoren wie Energie, Transport und Fertigung zu reduzieren. Das Potenzial beträgt dabei jährlich Einsparungen von bis zu zwei Gigatonnen. Als Beispiel dafür dient ein Batteriehersteller, der mitttels KI-Tools den Energieverbrauch gesenkt und Produktionsprozesse optimiert hat, was zu geringeren Emissionen beiträgt.

Daten und KI im Energiesektor: Im Energiesektor werden Daten und KI bereits genutzt, um die Leistung erneuerbarer Energiequellen zu steigern. Eine kürzlich durchgeführte Fallstudie hat gezeigt, dass sich durch den Einsatz von KI bei der Analyse von Echtzeit-Winddaten und der Leistung von Turbinen eine Steigerung der Energieproduktion von Windparks um 20 Prozent erreichen ließ. Das entspricht jährlich zusätzlichen 425 TWh sauberer Energie.

Nachhaltigkeit in der Fertigung: KI-gesteuerte Lösungen ermöglichen es Unternehmen im Fertigungssektor, ihren Energieverbrauch zu senken und die Produktion zu steigern. Das führt sowohl zu ökologischen als auch wirtschaftlichen Vorteilen. Einem Hersteller ist es beispielsweise gelungen, mit KI-basierten Optimierungen nicht nur den Energieverbrauch zu senken, sondern auch die Produktivität der Fabrik zu erhöhen. Die Vorteile: sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Gewinne.

Fortschritte in der Landwirtschaft: Der Bericht veranschaulicht auch das Potenzial von KI für die Transformation der Landwirtschaft. In einem Fall ermöglichten KI-basierte Vorhersagen und Empfehlungen eine effizientere Kontrolle der Düngung von Feldern, was zu einer Reduktion des Düngemittelverbrauchs um 20 Prozent führte, die Emissionen senkte und die Ressourceneffizienz verbesserte.

Verantwortungsvolle KI-Integration

Die Studie zeigt, dass Daten und KI transformative Chancen für nachhaltiges Wachstum in verschiedenen Branchen bieten. Es „betont einen entscheidenden Punkt: Die Integration von KI und Daten in Nachhaltigkeitsstrategien ist nicht nur eine Möglichkeit, sondern eine Notwendigkeit für Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen“, sagt Andreas Feiner, Partner bei PwC. „Hohe Kosteneinsparungen und neue Einnahmequellen bei gleichzeitiger Reduzierung der Emissionen sind ein überzeugendes Argument dafür, jetzt zu handeln.“

Da sich KI-Technologien jedoch weiterentwickeln, ist es entscheidend, dass Unternehmen sie mit einem Fokus auf verantwortungsvolle Praktiken einführen. Dazu gehört es, den Energiebedarf von KI und Rechenzentren zu berücksichtigen. „Unsere Kunden möchten ihre Nachhaltigkeitsverpflichtungen erfüllen und gleichzeitig transformatives Wachstum vorantreiben“, sagt Dr. Laura-Marie Töpfer, Chief Sustainability Officer Microsoft Western Europe. „Jedes Unternehmen kann davon profitieren, KI in sein Geschäft zu integrieren. Der erste Schritt: einen Geschäftsbereich identifizieren, in dem sich die vorhandenen Daten in innovative Erkenntnisse umwandeln lassen.“

Unternehmen sollten die Einführung von KI demnach so priorisieren, dass sie nicht nur wirtschaftlichen Wert schafft, sondern auch positiv zur ökologischen Nachhaltigkeit und zum gesellschaftlichen Wohl beiträgt. Dieser duale Ansatz wird laut dem Bericht entscheidend sein, um das volle Potenzial der KI zur Unterstützung einer widerstandsfähigeren und nachhaltigeren Zukunft zu nutzen.

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  • Dr. Laura-Marie Töpfer, Chief Sustainability Officer Microsoft Western Europe: „Jedes Unternehmen kann davon profitieren, KI in sein Geschäft zu integrieren. Der erste Schritt: einen Geschäftsbereich identifizieren, in dem sich die vorhandenen Daten in innovative Erkenntnisse umwandeln lassen.“

    Dr. Laura-Marie Töpfer, Chief Sustainability Officer Microsoft Western Europe: „Jedes Unternehmen kann davon profitieren, KI in sein Geschäft zu integrieren. Der erste Schritt: einen Geschäftsbereich identifizieren, in dem sich die vorhandenen Daten in innovative Erkenntnisse umwandeln lassen.“

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  • Andreas Feiner, Partner bei PwC: „Die Integration von KI und Daten in Nachhaltigkeitsstrategien ist nicht nur eine Möglichkeit, sondern eine Notwendigkeit für Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen.“

    Andreas Feiner, Partner bei PwC: „Die Integration von KI und Daten in Nachhaltigkeitsstrategien ist nicht nur eine Möglichkeit, sondern eine Notwendigkeit für Unternehmen, die wettbewerbsfähig bleiben wollen.“

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  • Prof. Michael Obersteiner, Director des Environmental Change Institute der Universität Oxford:  „Die Erkenntnisse aus dem Paper sollten Unternehmen in allen Sektoren dazu inspirieren, KI als Werkzeug für Nachhaltigkeit zu nutzen. Das Potenzial von Daten und KI [...] bietet eine überzeugende Vision für die Zukunft der Wirtschaft.“

    Prof. Michael Obersteiner, Director des Environmental Change Institute der Universität Oxford: „Die Erkenntnisse aus dem Paper sollten Unternehmen in allen Sektoren dazu inspirieren, KI als Werkzeug für Nachhaltigkeit zu nutzen. Das Potenzial von Daten und KI [...] bietet eine überzeugende Vision für die Zukunft der Wirtschaft.“

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