Geruchserkennung mittels KI Kickstarter-Kampagne für digitalen Riechkolben gestartet

Der „Smell Inspector“ schnüffelt an einer Zwiebel.

Bild: Katrin Schindler, Life Science Inkubator
22.02.2021

Das Start-up SmartNanotubes Technologies ist mit seiner digitalen Nase auf Kickstarter live gegangen. Mithilfe ihres „Smell Inspector“ will die Firma die erste Geruchsdatenbank der Welt aufbauen und Maschinen neben einem Tast-, Seh- und Hörsinn nun auch einen Geruchssinn verleihen.

SmartNanotubes Technologies ist ein Deeptech-Start-up des Life-Science-Inkubators (LSI) und will seinen „Smell Inspector“ nun gemeinsam mit Anwendern weiterentwickeln. Hierfür läuft aktuell noch eine Kickstarter-Kampagne bis zum 11. März 2021.

Beim „Smell Inspector“ handelt es sich um Entwicklerplattform und Endgerät in einem. Das System nutzt den auf Nanotechnologie basierenden Geruchsdetektor-Chip Smell iX16, den das Gründerteam um Dr. Viktor Bezugly und Dr. Birte Sönnichsen in jahrelanger Forschung am LSI entwickelt hat. Der Chip soll wesentlich empfindlicher, kleiner und energieeffizienter als herkömmliche Gassensoren sein und sich zudem deutlich günstiger und in größeren Stückzahlen herstellen lassen.

Aufbau des „Smell Inspector“

Ein Geruchsdetektor-Chip Smell iX16 verfügt über 16 Kanäle. Vier solcher Chips sind auf einem Board, dem Smell Board iX 16×4, angebracht. Damit verfügt der „Smell Inspector“ über ein Array aus insgesamt 64 Gassensoren (Kanälen).

Alle 1,8 Sekunden wird die Änderung des Widerstands in jedem der 64 Kanäle aufgezeichnet. Gerüche erkennt die digitale Nase dabei anhand von Mustern: Jeder Geruch (sowie jedes einzelne Gas) erzeugt ein einzigartiges Muster aus 64 Signalen des Sensor-Arrays.

Mehr Daten für die KI-Software

Mit der Kampagne ermöglicht es SmartNanotubes der Community, sich freiwillig am Forschungsprojekt zu beteiligen. In dem auf Kickstarter erhältlichen Entwickler-Kit ist dabei auch auch die KI-basierte Software „Smell Annotator“ enthalten. Je mehr Daten in diese Software eingespeist werden, desto besser lernt sie, Gerüche einzelner Stoffe auch in unterschiedlichen Zusammensetzungen zu identifizieren. Anwendung finden soll der „Smell Inspector“ unter anderem in der industriellen Herstellung, dem heimischen Kühlschrank oder Reinraumumgebungen.

„Mit dem ,Smell Inspector‘ ermöglichen wir es Entwicklern, Forschern und Tüftlern, Maschinen neben einem Tast-, Seh- und Hörsinn endlich auch einen Geruchssinn zu verleihen“, sagt Bezugly. „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der Community die intelligente Geruchssensorik in großen Schritten voranzubringen.“

Zur Website von SmartNanotubes

Bildergalerie

  • Außen- und Innenleben des „Smell Inspector“

    Außen- und Innenleben des „Smell Inspector“

    Bild: SmartNanotubes

  • Das Team von SmartNanotubes Technologies

    Das Team von SmartNanotubes Technologies

    Bild: SmartNanotubes

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