Prozessbus für die Energiebranche Energie lernt sprechen

Siemens und Profotech arbeiten am kommerziellen Einsatz der Prozessbus-Kommunikationstechnik in der Energieautomatisierung.

22.02.2017

Siegeszug des Prozessbusses in der Energie: Gemeinsam mit einem Partner treibt Siemens die Prozessbus-Kommunikationstechnik in der Energieautomatisierung voran.

Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes haben Siemens und der russische Wandlerhersteller Profotech die Interoperabilität nicht konventioneller (optischer) Strom- und Spannungswandler nachgewiesen, die via Prozessbus mit digitalen Schutzgeräten verbunden waren.

Bei den optischen Strom- und Spannungswandlern von Profotech können jetzt die Strom- und Spannungswerte in Form digitaler Abtastwerte aus der Primäranlage via Prozessbus digital über Ethernet an die Sekundärtechnik übertragen werden. Dort werden sie in intelligenten Endgeräten wie Schutzgeräten oder Energiezählern weiterverarbeitet.

Auf dem Weg zum kommerziellen Einsatz der Prozessbus-Kommunikationstechnik in der Energieautomatisierung ist die Interoperabilität der angeschlossenen Geräte eine der größten Herausforderungen, damit diese auch herstellerübergreifend fehlerfrei miteinander kommunizieren können.

Prozessbus in der Energieautomatisierung

Im Zuge der Digitalisierung, die nun auch bei zeitkritischen Anwendungen wie der elektrischen Energieversorgung Einzug hält, haben sich in der Energieautomatisierung auf Ethernet basierte Kommunikationsverfahren als State of the art-Technik durchgesetzt. Dabei spielte vor allem der internationale Standard IEC61850 als Kommunikationsstandard für die Stationsautomatisierung eine wichtige Rolle. Dieser berücksichtigt alle Aspekte rund um die Energieversorgung wie Datenaustausch, Verfügbarkeit und Interoperabilität.

Mit der Ethernet-basierten Kommunikation erobert der Prozessbus in der Energieautomatisierung jetzt auch die Prozessebene. Dabei werden nicht nur Meldungen, sondern gleich die Strom- und Spannungsmesswerte von Sensoren, beispielsweise Strom- und Spannungswandler, digital via Ethernet an das Schutzgerät oder Monitoringsystem übertragen.

Die Kommunikationsstandards IEC61850-9-2 (Prozessbus) sowie IEC 62439-3 (PRP/HSR-Redundanzprotokolle) bilden die Basis für die notwendige hochverfügbare und zeitgenaue Datenübertragung auf der Prozessebene.

Der Trend der Digitalisierung ist nicht nur technikgetrieben, sondern bietet Beteiligten auch eine erhöhte Verfügbarkeit, größere Sicherheit und geringere Kosten über den gesamten Systemlebenszyklus hinweg. Aber erst der Einsatz neuer Kommunikationsverfahren wie die Prozessbustechnik macht es möglich, die Verfügbarkeit, das Zeitverhalten und die Datensicherheit mit einer ausreichenden Leistungsfähigkeit sicherzustellen.

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