Nach rund 16 Monaten Bauzeit ist das Offshore-Umspannwerk für den Offshore-Windpark Sandbank fertig gestellt und geht auf seine Reise übers Meer zur Baustelle. Es ist die größte Einzelkomponente, die im Park errichtet wird. Sandbank ist ein gemeinsames Projekt von Vattenfall (51 Prozent) und den Stadtwerken München (49 Prozent). Der Park entsteht in der Nordsee, etwa 90 Kilometer westlich vor Sylt und soll 2017 in Betrieb gehen. Das Investitionsvolumen für Sandbank beläuft sich auf rund 1,2 Milliarden Euro. Die installierte Leistung soll 288 Megawatt betragen.
Begleitet wird das etwa 20 Meter hohe und 20 mal 40 Meter in der Fläche messende Umspannwerk von einer 51 Meter hohen und 1700 Tonnen schweren so genannten Jacket-Unterkonstruktion aus Stahl, die dem Umspannwerk an seinem Bestimmungsort in der Nordsee als Fundament dient. Beide sind zusammen mehr als 70 Meter hoch. Zuvor wurde das Umspannwerk bereits von seinem Fabrikationsort Aalborg in Dänemark nach Esbjerg transportiert.
Die Positionierung und Errichtung des Umspannwerks auf See in 28 Meter Wassertiefe erfolgt durch das Errichterschiff „Stanislav Yudin“. Mehr als 100 Personen sind an der Errichtung auf See beteiligt. „Mit dem Offshore-Umspannwerk errichten wir mitten in der Nordsee ein Bauwerk von der Dimension eines 15-stöckigen Bürogebäudes. Wenn die 2400 Tonnen der Topside am Haken hängen, wird dies der schwerste Kranhub des gesamten Projekts“, sagt Martin Zappe, Projektmanager von Vattenfall. Im späteren Betrieb des Windparks „sammelt“ das Offshore-Umspannwerk den Windstrom aller 72 Windenergieanlagen, transformiert diesen von einer Wechselspannung von 33 Kilovolt (kV) auf eine Spannungsebene von 155 kV und übergibt diesen an eine Konverterstation. Von dort wird der Strom weiter als Gleichstrom über eine Distanz von 165 Kilometer an Land zur Landungsstelle im schleswig-holsteinischen Büsum transportiert.