Solarthermie aus dem Gewächshaus MIG investiert Millionen in CO2-freien Industriedampf

Bei der Technologie von GlassPoint werden Sonnenstrahlen über ein Gewächshaus gebündelt und in CO2-freie Wärme umgewandelt.

Bild: GlassPoint
15.07.2024

Der Wagniskapitalgeber MIG Capital hat eine Investition von 2,5 Millionen US-Dollar in die Firma GlassPoint bekanntgegeben. Sie hat eine Technologie entwickelt, mit der aus gebündelten Sonnenstrahlen dekarbonisierter, kostengünstiger Dampf für industrielle Prozesse hergestellt wird. Einsätze finden sich etwa im Bergbau oder in der Metallgewinnung.

Der deutsche VC-Investor MIG Capital will Innovationen im Bereich CO2-freie Industriewärme durch solarthermische Anlagen beschleunigen. Hierzu investiert das Unternehmen nun in GlassPoint. Die Summe von 2,5 Millionen US-Dollar (rund 2,3 Millionen Euro) kommt aus den MIG-Fonds 6 und 17. Sie erweitert die letztjährige Serie-A-Finanzierungsrunde, die von 300PPM angeführt wurde, einem auf saubere Infrastruktur spezialisierten Investor.

„Unser Engagement bei GlassPoint ist ein strategischer Schritt in Richtung globaler Dekarbonisierung, insbesondere im Bereich der Industriewärme, einem Sektor, der in Bezug auf Kohlenstoffemissionen von entscheidender Bedeutung ist, bislang aber zu wenig im Fokus stand“, sagt Dr. Søren Hein, Partner bei MIG Capital. Die Technologie von GlassPoint werde „erhebliche positive Auswirkungen auf die Umwelt haben und den Weg für eine sauberere, nachhaltigere Zukunft ebnen“.

Solarthermie für abgelegene Orte

GlassPoint ist ein Pionier im Bereich Clean-Tech mit Standorten in Deutschland, den USA, Großbritannien und dem Nahen Osten. Durch die Nutzung von Sonnenenergie zur Dampferzeugung will das Unternehmen Industriekunden helfen, ihre Kohlenstoffemissionen bei geringen Kosten drastisch zu senken.

Hierzu hat es seine patentgeschützte „enclosed trough“-Technologie entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Solarthermieanlage, bei der das System in einer gewächshausähnlichen Struktur untergebracht ist. Das Konzept wurde speziell für die Bedürfnisse industrieller Anwender in abgelegenen Umgebungen und widrigen Bedingungen entwickelt und wird bereits in mehreren Projekten in Kalifornien und im Nahen Osten eingesetzt. Laut GlassPoint ist „enclosed trough“ bislang die einzige bewährte Lösung zur Dekarbonisierung von Prozesswärme in großem Maßstab.

Der erzeugte Solardampf ist in einer Reihe von Industrien einsetzbar. Dazu zählen der Bergbau und die Metallgewinnung, für die eine CO2-Reduktion sonst schwer umsetzbar ist. GlassPoint hat mit „Steam-as-a-Service“ zudem ein Modell eingeführt, mit dem sich Kosten für die Einführung erübrigen, die Entscheidungsfindung der Kunden damit erleichtert und das Geschäftsrisiko verringert wird.

Großprojekt in Saudi-Arabien

Die Finanzierung ermöglicht es GlassPoint, seine technischen, kommerziellen und operativen Teams zu erweitern, die Technologieführerschaft abzusichern und steigenden Marktanforderungen gerecht zu werden. Insbesondere wird das MIG-Investment die Firma dabei unterstützen, ihr wichtigstes Projekt, die Entwicklung der weltweit größten solaren Prozesswärmeanlage für den Bergbaukonzern Ma'aden in Saudi-Arabien, schneller voranzutreiben.

Rod MacGregor, CEO und Gründer von GlassPoint, erklärt: „Ich freue mich, dass wir mit MIG Capital einen weiteren hochkarätigen Investor von unserer Vision überzeugen konnten. Die Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Expertenteam von MIG wird uns zusätzliche Impulse bei der Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells geben.“

Das jüngste Investment fügt sich in die ESG-Strategie von MIG ein und ergänzt Beteiligungen in saubere Energie und Umwelt. GlassPoint ist das zweite neue Portfoliounternehmen von MIG im Jahr 2024 und derzeit das 32. Unternehmen des VC-Investors.

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