Entwicklung dezentraler Gassysteme fördern Modulare Synthesegasanlagen ermöglichen zirkuläre Wertschöpfungskette

Das EU-Projekt SUPREMAS will eine Vielzahl von Materialien, unter anderem städtischer Hausmüll, Klärschlamm, Hackschnitzel, zur Erzeugung von Strom, Wärme und Kraftstoff nutzen.

Bild: DALL·E, publish-industry
01.07.2024

Das neue EU-Projekt SUPREMAS am Steinbeis Europa Zentrum befasst sich mit modularen Synthesegasanlagen, die erneuerbare Energie aus verschiedenen Quellen und für unterschiedliche Zwecke liefern. Die Produktion von Alternativen zu Erdgas ist ein entscheidender Baustein für die europäische Energiewende.

Dezentrale Gassysteme und zirkuläre Wertschöpfungsketten stehen im Zentrum des neuen EU-Projekts SUPREMAS (Syngas modular Units Providing Renewable Energy from Multiple wAstes and for different useS), an dem das Steinbeis Europa Zentrum als Projektpartner für Innovationsmanagement mitwirkt.

Im Projekt kommt eine Vielzahl an Materialien zum Einsatz, um Strom, Wärme und Kraftstoff zu erzeugen. SUPREMAS startete offiziell am 1. Mai 2024. Das Kick-off-Meeting des Projekts fand am 16. Mai 2024 am Hauptsitz des Projektkoordinators RINA-C in Genua, Italien, statt.

Hintergrund zum Projekt

Obwohl viele EU-Länder Erdöl und Erdgas importieren müssen und dadurch von Marktschwankungen betroffen sind (im Jahr 2022 lag die Abhängigkeit der EU von Erdgasimporten bei 97 Prozent), ist die Erdgasproduktion der EU weiterhin rückläufig. Eine europäische Unabhängigkeit von Erdgasimporten ist daher ein ehrgeiziges Ziel der EU-Agenda. Die Produktion von Alternativen zu Erdgas (beispielsweise Bio-Synthesegas) ist ein entscheidender Baustein für die europäische Energiewende.

Mit dem Projekt SUPREMAS sollen die Entwicklung dezentraler Gassysteme gefördert und zirkuläre Wertschöpfungsketten ermöglicht werden. Dabei kommen eine Vielzahl von Materialien, unter anderem städtischer Hausmüll, Klärschlamm, Hackschnitzel, zur Erzeugung von Strom, Wärme und Kraftstoff zur Verwendung.

Mit einem Ziel vor Augen

Mit SUPREMAS wird die Entwicklung von kosteneffizienten modularen und mobilen Anlagen zur Herstellung von Synthesegas gefördert, die sich besonders für die Verarbeitung von Klärschlamm und organischen Abfällen eignen. Die Bio-Synthesegasanlagen werden an Demonstrationsstandorten in Spanien und Portugal getestet und Machbarkeitsstudien für zehn weitere Replikationsstandorte in ganz Europa durchgeführt.

Ein besonderer Fokus des Projektes liegt auf der Förderung der dezentralen Bio-Synthesegasproduktion durch die Etablierung von sogenannten Renewable Energy Communities. Ein digitales Tool soll die Entscheidungsfindung für lokale Akteure und das Impact Assessment vereinfachen.

Zusammenschluss von sieben Ländern

Das SUPREMAS-Konsortium besteht aus zwölf Organisationen aus sieben europäischen Ländern: Italien, Schweden, Frankreich, Deutschland, Spanien, Belgien und Portugal. Und setzt sich aus akademischen Partnern, Forschungseinrichtungen, Industrieunternehmen und Verbänden zusammen.

Als Projektpartner koordiniert und leitet das Steinbeis Europa Zentrum die Partizipation von Stakeholdern und lokalen Akteuren mittels der Durchführung von Co-Creation-Workshops und Stakeholder-Analysen. Zudem leitet das Steinbeis Europa Zentrum Aktivitäten im Innovationsmanagement mit dem Ziel die Projektpartner bei der Verwertung und Weiternutzung ihrer Projektergebnisse zu unterstützen.

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