Pumpspeicherkraftwerk Neue Pipeline in den Vorarlberger Alpen

Pipelinebau: Die Kraftwerksleitung überwindet 240 Höhenmeter und verläuft durch ein Landschaftsschutzgebiet in den Vorarlberger Alpen.

Bild: Streicher
20.11.2015

Für das sich im Bau befindliche Pumpspeicherkraftwerk Rellswerk hat die Unternehmensgruppe Streicher eine 2281 Meter lange Kraftwerksleitung quer durch das Gebirge verlegt. Die Inbetriebnahme des Kraftwerks ist für 2016 geplant.

In der Gemeinde Vandans entsteht in den Vorarlberger Alpen ein neues Pumpspeicherkraftwerk. Das Rellswerk soll ab 2016 den Speichersee Lünersee mit Wasser aus dem Rellsbach speisen. Der Rohrleitungs- und Anlagenbauer Max Streicher Österreich hat nun im Rahmen des Projekts die Bauarbeiten zu einer 2281 Meter langen Kraftwerksleitung DN 1000 in den Vorarlberger Alpen beendet. „Das ging über den normalen Pipelinebau hinaus“, sagte Projektleiter Wolfgang Paukner von Streicher, denn die Leitung verläuft quer durch das Gebirge. Die Pipeline überwindet auf der Strecke von 2281 Metern 240 Höhenmeter. Die Trasse war lediglich über eine sieben Kilometer lange, geschotterte Passstraße im Einbahnverkehr erreichbar. Die Rohrleitung zur Anbindung an das Kraftwerkshaus wurde an einem über 20 Grad steilen Hang verlegt. Der Verlauf der Leitung wurde so nah wie möglich an die Gegebenheiten des Geländes angepasst. Teilweise war deshalb ein Biegeanteil von 70 Prozent notwendig. Neben Umweltschutzaspekten, auf denen in dem geschützten Landschaftsteil der Gemeinde Vandans ein Hauptaugenmerk lag, mussten bei der Projektplanung auch die Jagdsaison und der Almabtrieb in dem Gebiet berücksichtigt werden.

Das Rellswerk-Projekt sieht vor, im Bereich der Rellskapelle den oberen Rellsbach zu fassen und im Lünerseewerk, ebenfalls ein Pumpspeicherkraftwerk, zu nutzen. Das Wasser des Rellsbaches wird in einem Ausgleichsbecken zwischengespeichert und über eine Druckrohrleitung in die Triebwasserführung Lünersee-Latschau im Saloniental geführt und weiter in den Lünersee gepumpt. Der Lünersee liegt in einer Höhe von 1970 Metern am Fuße des Schesaplanagletschers, des höchsten Berges des Rätikon. Er dient als Speichersee, der in stromüberschüssigen Zeiten über reversible, mittels Ökostrom betriebene Wasserpumpen vom Wasser verschiedener Bäche und Zuflüsse gespeist wird und bei Strombedarf mit seinem Wasser die Turbinen des Kraftwerkes antreibt.

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