95.000 Solarmodule Neuer PV-Park in Osteuropa geht in Betrieb

CO2-Einsparungen wie 3,2 Millionen Buchen: Trotz einiger Beschwerlichkeiten konnte der neue Solarpark in Ungarn kürzlich in Betrieb gehen.

Bild: Iqony
08.01.2024

Der Solardienstleister Iqony hat im Rahmen eines Joint Venture mit LSG sein zweites Photovoltaik-Projekt in Osteuropa fertiggestellt. Im ungarischen Senyö wurde in nur sechs Monaten ein PV-Park mit einer Leistung von 63 MWp montiert und in Betrieb genommen. Rekordverdächtig, wenn man die Herausforderungen betrachtet, die es zu überwinden galt.

Was mit Gesprächen im Mai 2023 begann, konnte im November desselben Jahres vollständig umgesetzt und an das Stromnetz angeschlossen werden: Innerhalb dieser Zeitspanne errichtete die Iqony-Tochter Iqony Solar Energy Solutions (SENS) in einem Joint Venture mit LSG einen neuen Solarpark in Senyö, Ungarn. Mit über 95.000 Solarmodulen sollen hier künftig knapp 40.000 t CO2 im Jahr eingespart werden.

Dem Projekt standen einige Hürden im Weg. Beispielsweise galt es, Lieferverzögerungen und widrige Bodenbedingungen zu überwinden. Dabei hatten sich zudem die Grundstücksvorbereitung und die Baufeldräumung aufgrund großer Mengen an Wurzelholz im Untergrund als schwierig erwiesen. Ebenso gab es auf dem Grundstück teilweise eine Torfschicht von bis zu 1,5 m unter der Geländeoberkante. Aufgrund dessen war es notwendig, stellenweise zusätzliche Rammpfosten zu setzen, um die Gesamtstatik der Anlage zu gewährleisten. Insgesamt wurden Löcher für rund 9.000 Rammpfähle vorgebohrt.

„Ein solches Projekt allen Widrigkeiten zum Trotz innerhalb von nur sechs Monaten zu vollenden und in Betrieb zu nehmen, ist nur als Ergebnis einer starken Partnerschaft möglich“, sagt Anna Hofmann, Managing Director von Green Source, einem Partner von Iqony. „Genau die haben wir mit Sens LSG gefunden. Unsere langjährige Zusammenarbeit ermöglicht es uns, derartige Projekte äußerst effizient und mit hoher Geschwindigkeit abzuschließen.“

Gute Voraussetzungen für PV in Ungarn

Die PV-Anlage in Senyö ist nicht das erste Projekt von Sens LSG. Bereits vor drei Jahren hat die Gesellschaft an insgesamt fünf Standorten nahe Budapest sowie im Norden und Osten des Landes 130 Solarparks installiert. Die Leistung dieses ersten Projekts liegt bei insgesamt 65 MWp und erzeugt jährlich 78.000 MWh grünen Strom.

Seit 2020 hat sich Ungarn zunehmend auf erneuerbare Energien für seine Energieversorgung fokussiert. Seitdem haben insbesondere Photovoltaiklösungen an Bedeutung gewonnen. Ziel ist, unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden und damit die Energieunabhängigkeit des Landes zu erhöhen. Künftig soll die ungarische Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien schrittweise erschwinglicher, sicherer und klimafreundlicher werden.

Daher unterstützt die ungarische Regierung den Ausbau und die Flexibilisierung des Stromnetzes seit Mai 2023 mit umgerechnet rund 433 Millionen Euro. Darüber hinaus wird auch der Auf- und Ausbau von Photovoltaik-Kapazitäten staatlich gefördert. Insofern sind die Rahmenbedingungen auf dem ungarischen PV-Markt auch wegen der Verfügbarkeit einer Vielzahl weiter freier Flächen bei bis zu 2.500 Sonnenstunden pro Jahr denkbar gut. Damit liegt das Land im europäischen Vergleich auf einem der vorderen Plätze.

In Europa Platz drei bei Solarenergie

Dies spiegelt sich auch im Blick auf den ungarischen Energiemix wider. Bereits jetzt ist der Anteil der Solarenergie dort der sechsthöchste im globalen Vergleich und der dritthöchste in Europa. Das nun von Sens LSG abgeschlossene Projekt trägt mit seinen 95.600 Solarmodulen dazu bei, dass dieser Anteil künftig weiter steigt.

Die erwarteten 85.000 MWh Strom, die der Solarpark pro Jahr erzeugen soll, können jedes Jahr etwa 40.000 t CO2 einsparen. Das entspricht der Menge an CO2, die ein Wald aus knapp 3,2 Millionen Buchen innerhalb eines Jahres binden kann.

„Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Ungarn ist für Sens von großer Bedeutung. Dieser Markt bietet uns die Möglichkeit, unsere Vision einer nachhaltigen Energiezukunft voranzutreiben“, sagt André Kremer, CEO von Sens. „Green Source und Core Value Capital werden uns dabei tatkräftig unterstützen. Mit beiden Partnern arbeiten wir bereits seit vielen Jahren zusammen und haben zahlreiche Herausforderungen erfolgreich gemeistert. Dieses Potenzial einer starken Partnerschaft werden wir auch weiterhin nutzen, um den Weg für eine grünere Zukunft in Osteuropa zu ebnen.“

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