Nils Ferber wandert gern; auf das Handy verzichtet er dabei ungerne. Leider finden sich in der Natur nur selten Steckdosen oder andere Energiequellen zum Aufladen - da hat der Produktdesigner kurzerhand seine eigene erfunden: die Windturbine zum Mitnehmen. Ähnliche Ansätze gab es bereits beispielsweise mit der Trinity, jedoch hinderten ihre Größe und Sperrigkeit sie daran, sich beim Verbraucher durchzusetzen.
Wie ein Zelt oder Regenschirm
Ferbers Lösung, die er im Rahmen seiner Masterarbeit an der École cantonale d'art Lausanne (ECAL) entwickelt hat, lässt sich zusammenfalten und bequem im Rucksack mitnehmen, ähnlich wie ein Regenschirm. Der erste Prototyp wiegt weniger als ein Kilogramm und ist einfach im Aufbau: Er lässt sich mithilfe des Teleskopständers ausfahren und mit wenigen Seilen stabil fixieren.
Aufladen oder speichern
Im Gegensatz zu Solarladegeräten, die nur tagsüber Energie gewinnen, braucht es für die Mini-Windturbine nur eine ausreichende Windstärke. Die Zylinderform erlaubt es den Segeln der Turbine, aus allen Seiten Wind aufzufangen und auch bei wechselhaften Windverhältnissen genügend Energie zu gewinnen. So produziert das Wind-Ladegerät bei einer Windgeschwindigkeit von 18 km/h konstant 5 Watt Energie. Der gewonnene Strom lässt sich über eine USB-Verbindung direkt auf das aufzuladende Gerät übertragen oder aber in der integrierten Batterie speichern.
Ferber sieht für seine Erfindung eine kommerzielle Zukunft und nennt als Vorteile unter anderem die geringen Herstellungskosten und die simple Handhabung in verschiedenen Situationen. Derzeit sucht er nach Partnern, um das Konzept für den Markt weiterzuentwickeln.