Neben dem hohen Verbrauch von glasfaserverstärkten Kunststoffen in der Konstruktions-Branche, liegt der Verbrauch von Kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff (CFK) in der Windindustrie nur bei 14 Prozent.
Unterschiede liegen in der Zusammensetzung des Kunststoffs
Die Rotorblätter von Windenergieanlagen bestehen in der Regel aus Glasfaser und Polyester-, Venylester- oder Epoxydharz. Für neue Blätter wird nur noch Epoxydharz verwendet. Diese Blätter und die mit Kohlefaser verarbeiteten, sind in einer Epoxymatrix eingebettet. Unterschieden werden also Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK) oder Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff (CFK). In den letzten 26 Jahren wurden in Deutschland insgesamt knapp eine halbe Millionen Tonnen an Rotorblättern verbaut. Somit wurden in diesem Zeitraum weniger als die Hälfte, der in Europa allein im Jahr 2015 produzierten glasfaserverstärkten Kunststoffe, eingesetzt.
Richtiges Recycling von glasfaserverstärkten Verbundwerkstoffen
Die Herausforderung bei der Wiederverwertung von glasfaserverstärkten Verbundwerkstoffen, liegt in deren Materialzusammensetzung. Eine thermische Verwertung ist in spezialisierten Betrieben möglich. Eine effiziente Nutzung des in den Rotorblättern enthaltenen GFK-Materials, bietet der Zementindustrie eine Alternative zu fossilen Brennstoffen. Die bei der Verbrennung anfallenden Aschen enthalten einen sehr hohen Anteil an Mineralstoffen und lassen sich daher gleichzeitig als Rohstoffsubstitut in der Zementherstellung nutzen.
Diese stoffliche Verwertung ist heute etabliert. Jedoch wird parallel, im Rahmen europäischer Technologieplattformen, bei der Materialforschung auch die Recyclingfähigkeit unter die Lupe genommen. So soll künftig ein leichteres Recycling gewährleistet werden.
Der Bundesverband Windenergie hat ein aktuelles Hintergrundpapier mit allen wichtigen Fakten zu den Möglichkeiten der Wiederverwertung von Rotorblättern von Offshore-Windenergieanlagen erstellt und komplexe Fragestellungen erläutert.