Solarenergie ist in der Raumfahrt bereits seit den 1950er-Jahren eine beliebte Energiequelle: Damals schossen die Amerikaner den erstmals mit Solarzellen ausgestatteten Satelliten Vanguard 1 in die Erdumlaufbahn. Doch bald reichte der Orbit um die Erde als Ziel nicht mehr aus. Damit Raumsonden auch jene Ziele erkunden konnten, die immer weiter von der Sonne entfernt waren, setzte man vermehrt auf teure und vergleichsweise gefährliche Kernenergie.
Weit gereiste Rekordsolarzellen
Die Raumsonden Juno und Rosetta haben aber gezeigt, dass auch weite Entfernungen im Weltall mit Hilfe von Solarenergie zurückgelegt werden können. Die Esa-Sonde Rosetta, die den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko erforschen sollte, legte mit Hilfe von Siliziumsolarzellen auf einer Flügelfläche von 64 m2, eine beachtliche Strecke zurück. Insgesamt entfernte sie sich 792 Millionen Kilometer von der Sonne weg. Keine andere Raumsonde war zuvor allein mit Solarenergie so weit in den Weltraum vorgedrungen.
Die Sonde, die 2004 gestartet war und deren Mission 2016 mit einem gezielten Absturz auf ihrem Zielkometen endete, überbrückte einen sonnenarmen Abschnitt ihrer Mission im Winterschlaf. Getoppt wurde diese Leistung Anfang 2016 jedoch von der Nasa-Sonde Juno (im Bild). Die Sonde, die seit 2011 unterwegs ist und bis 2018 den Jupiter aus einer polaren Umlaufbahn erforschen soll, gilt mit einem Abstand von 793 Millionen Kilometern zur Sonne nun als am weitesten gereiste Sonde, die Strom aus insgesamt 60 m2 Siliziumsolarzellen verteilt auf drei Flügel speist.