Forschungspartnerschaft Schwimmendes Fundament für Offshore-Windturbinen

Für das Pilotprojekt kommt eine getriebelose 3,6-MW-Offshore-Windturbine von Siemens Gamesa Renewable Energy zum Einsatz.

14.02.2019

In einem gemeinsamen Projekt von Innogy SE, Shell und Stiesdal Offshore Technologies werden schwimmende Fundamente für Windturbinen entwickelt. Das TetraSpar-Fundament soll vor der norwegischen Küste getestet werden.

Das modulare Konzept des schwimmenden Fundaments nutzt eine Stahlrohr-Tragstruktur mit darunter hängendem Kiel. Die Konstruktion soll, aufgrund effizienterer Fertigungs-, Montage- und Installationsprozesse sowie geringerer Materialkosten, deutliche Wettbewerbsvorteile gegenüber bestehenden Konzepten für schwimmende Windturbinen bieten. Das Pilotprojekt verfügt über ein Budget von rund 18 Millionen Euro, der Start ist für 2020 angesetzt.

Partner des Forschungsprojekts

Shell hat seine Anteile am Projekt von 33 auf 66 Prozent erhöht. Innogy hält weiterhin 33 Prozent an der neugegründeten Projektgesellschaft. SOT trägt mit dem modularen TetraSpar-Konzept zum Forschungsprojekt bei und hält die übrigen Anteile von einem Prozent an der Projektgesellschaft. Siemens Gamesa Renewable Energy beteiligt sich als Technologiepartner und wird die Windturbine und alle erforderlichen Dienstleistungen bereitstellen. Die Partner bilden ein Projektteam, das tiefgehende, praktische Einblicke in Errichtung, Installation und Betrieb des TetraSpar-Konzepts gewinnen und detaillierte Leistungsdaten erheben wird.

Die Offshore-Industrie verändern

James Cotter, Projektmanager bei Shell, erklärt: „Shell arbeitet daran, das Geschäft mit erneuerbaren Energien auszubauen. Schwimmende Fundamente für Windkraftanlagen sehen wir als eine vielversprechende Technologie, die das Gesicht der Offshore-Windindustrie in den nächsten zehn Jahren verändern könnte. Wir möchten diesen Wandel forcieren, indem wir unsere Offshore-Expertise mit unseren Partnern teilen, um gemeinsam Lösungen wie TetraSpar voranzutreiben.“

Erste Test geplant

Bereits seit vergangenem Dezember laufen dynamische Stabilitätstests mit einem maßstabsgetreuen Modell im Wellen-Wind-Kanal der Uni Maine, USA und im Wellentank von Force in Lyngby, Dänemark. In diesem Jahr sollen die Bauteile für den großen schwimmenden Prototypen von Welcon A/S in Give, Dänemark gefertigt werden. Die Komponenten werden in den Hafen von Grenaa transportiert, wo sie montiert werden. Anschließend wird die Fundamentstruktur zu Wasser gelassen. Mithilfe eines Krans wird die Turbine von der Kaikante aus auf dem schwimmenden Fundament befestigt. Von dort aus wird die Fundamentstruktur mit der Turbine zum Teststandort auf hoher See geschleppt, mit drei Ankerketten am Meeresboden verankert und über ein Kabel mit dem Stromnetz verbunden. Das Fundament wird etwa zehn Kilometer vor der Küste in Wassertiefen von 200 Metern am Teststandort des Marine Energy Test Centre nahe Stavanger in Norwegen installiert. Für das Pilotprojekt kommt eine getriebelose 3,6-MW-Offshore-Windturbine von Siemens Gamesa Renewable Energy zum Einsatz.

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