Zuverlässigkeit von Windkraft-Lagerungen gesteigert Smarte Komponente

Auf Basis der realen Lasten aus dem Betrieb der Windkraftanlage erstellen Schaeffler und ZF mit gemeinsam erarbeiteten Experten-Modellen Analysen und Prognosen des Getriebezustands.

Bild: Schaeffler
10.09.2018

Die Stromgestehungskosten weiter zu reduzieren, bleibt nach wie vor eine große Herausforderung der Windindustrie. Lagerungen mit höherer Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit leisten dabei einen wertvollen Beitrag.

Funktion und Leistungsfähigkeit einer Windkraftanlage werden maßgeblich von ihren Lagerungen beeinflusst, denn sie nehmen alle Lasten auf – im Getriebe wie auch insbesondere als Hauptlager. Ihre Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit sind ein entscheidender Faktor für die Stromgestehungskosten. Daher entwickelt Schaeffler Produkte, die die Belastbarkeit und Beanspruchbarkeit von Lagerungen – und damit auch der Windkraftanlagen erhöhen. Zum einen werden bewährte Lagerlösungen vor allem hinsichtlich Leistungsdichte, Robustheit oder auch vereinfachter Montage- und Wartungsprozesse konstruktiv verbessert. Zum anderen integriert Schaeffler Sensorik in Lagerungen, um Betriebszustände und deren Wirkung auf die Lagerungen im Betrieb transparent zu machen. Mit den Daten aus dem Feld kann das Unternehmen seine Lager-Expertise auch Betreibern verfügbar machen, um Wartungsarbeiten bedarfsgerecht und vorausschauend planen zu können, oder auch Betriebsstrategien der Anlagen anpassen zu können.

Auf der diesjährigen WindEnergy in Hamburg zeigt Schaeffler in Halle B5, Stand 234 neue Lagerungen, smarte Komponenten und Systeme für Industrie 4.0-Lösungen, digitale Services und ein neues Prüfverfahren. Um die Wälzlagerungen im Triebstrang sowie das Gesamtsystem und den Anlagenbetrieb weiter zu verbessern, bieten reale Betriebsdaten zum Zustand der Lager großes Potential. Beispielsweise können durch die Auswertung und Interpretation der erhobenen Daten Sicherheitsfaktoren genauer bestimmt und gegebenenfalls reduziert werden. Gemeinsam mit Kunden entwickelt Schaeffler Sensorkonzepte, um relevante Schadensmechanismen für Lager erfassen zu können. Für spezifische Parameter, deren Überwachung im Betrieb bislang nicht erfolgt, entwickelt Schaeffler beispielsweise den LoadSense-Pin: Bei Rotorlagersystemen, die vormontiert an die Umgebungskonstruktion angeflanscht werden, hat Vorspannung der hierzu verwendeten Schraubenverbindungen einen direkten Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und Gebrauchsdauer des Lagers, da sie die Lastverteilung im Lager mitbestimmen. Mit dem LoadSense-Pin kann Schaeffler die Vorspannung der Verschraubung des Flanschlagers im Betrieb überwachen, so dass ein bedarfsgerechtes Nachziehen der Schrauben möglich wird. Eine in festen Abständen sonst erforderliche Überprüfung der Vorspannung entfällt. Die Zuverlässigkeit des Lagersystems wird erhöht und Wartungskosten gesenkt.

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