Roadmap für die Produktion So optimieren Sie Ihre Prozesse mit Wertstrommanagement

Perfect Production GmbH

Jürgen Rieger, Executive Manager Consulting bei Perfect Production, zeigt in diesem Beitrag auf, wie sich mit Wertstrommanagement 4.0 der Weg zur perfekten Produktion beschreiten lässt.

Bild: Perfect Production
08.02.2023

Die Wertstromanalyse ist das ideale Tool, um in kurzer Zeit die Ist-Situation einer Fertigung zu erfassen. Doch wie geht es nach der Bestandsaufnahme weiter? Welche Erkenntnisse zieht man aus dem Wertstromdiagramm? Wie setzt man Potenziale in der Praxis um? Genau hier kommt Wertstrommanagement 4.0 ins Spiel.

Das Wertstrommanagement 4.0 ist ein bedeutender Baustein auf dem Weg zur perfekten Produktion. Eine systematische Situationserfassung wird mit der Entwicklung eines realistischen Soll-Konzepts kombiniert und auf einzelne Arbeitspakete heruntergebrochen. So wird das komplexe Unterfangen, eine Produktion fit für die digitale Zukunft zu machen, zu einem überschaubaren Step-by-Step-Vorhaben.

Bei der Wertstromanalyse werden die Produktionsabläufe einzelner Produkte oder Produktfamilien sowie die Prozesse in den Unterstützungsfunktionen methodisch erfasst und in eine anschauliche Übersicht gebracht. Dabei wird der Gesamtprozess betrachtet: von der Bestellung bis zum Versand der fertigen Ware. Das Ergebnis ist üblicherweise ein Brownpaper-Scribble, also ein Wertstromdiagramm, das den Produktionsverantwortlichen einen objektiven Überblick über die Ist-Situation ihrer Produktion verschafft. Die Herstellungsprozesse und der Materialfluss sind darin ebenso abgebildet wie die Informationsflüsse, die Planungsprozesse und die verwendeten IT-Tools.

Mit dieser allgemein verständlichen Darstellungsform wird schnell deutlich, wo Schwachstellen, aber auch Potenziale für die operative Prozessverbesserung liegen. Das Wertstromdiagramm bildet außerdem die Basis, um Prozesse über mehrere Standorte hinweg vergleichen und letztlich standardisieren zu können. Das ist insbesondere im Konzernumfeld mit Hinblick auf die IT-Landschaft und die Unterstützungsfunktionen, wie beispielsweise Grob-/Feinplanung, Instandhaltungsmanagement, Qualitätsmanagement und Kennzahlen ein bedeutender Mehrwert.

Nur wer das Ziel kennt, findet den richtigen Weg

Doch bevor man direkt in die operative Umsetzung einsteigt, muss die strategische Zielsetzung zweifelsfrei geklärt werden:

  • Welche Anforderungen hat die Produktion an eine Smart Factory?

  • Welche übergreifenden Ziele verfolgt das Unternehmen?

  • Welche Prozesse sollen verschlankt werden?

  • Welche Informationsflüsse müssen digitalisiert werden?

Diese und ähnliche Fragen müssen beantwortet werden, um eine Unternehmensstrategie erfolgreich in eine Produktionsstrategie zu überführen. Möchte das produzierende Unternehmen zum Beispiel mit den kürzesten Lieferzeiten am Markt überzeugen, müssen die Prozesse anders optimiert werden als bei einem Unternehmen, das die Preisführerschaft als strategisches Ziel für sich definiert.

Das erstellte Wertstromdiagramm bietet die ideale Basis, um die notwendigen Maßnahmen zur Zielerreichung zu diskutieren und daraus abgeleitet ein Soll-Konzept zu entwickeln. Dieses Soll-Konzept stellt das Zielbild des Wertstroms sowie der Informations- und Unterstützungsprozesse dar. Prozesse werden in diesem Schritt verschlankt und zielgerichtet digitalisiert.

Von der Theorie zur Praxis: Aufgabenpakete definieren

Um das Zielbild zu erreichen, wird im nächsten Schritt eine konkrete Roadmap erarbeitet:

  • Wie komme ich vom Startpunkt zum Zielbild?

  • Welche Erfolgsfaktoren gilt es im Rahmen des Projekts zu betrachten?

  • Welche Aufgaben fallen auf dem Weg zur Smart Factory an?

  • Wie können diese in sinnvolle Arbeits- und Aufgabenpakete unterteilt werden?

  • Welche digitalen Systeme – zum Beispiel MES-Lösungen – können zur Zielerreichung eingesetzt werden?

Durch die Entwicklung dieser Roadmap wissen alle Beteiligten genau, wer wann welche Aufgaben zu erledigen hat. Darüber hinaus ermöglicht sie eine kontinuierliche Fortschritts- und Erfolgskontrolle, sodass jeder Beteiligte das Ziel der perfekten Produktion klar vor Augen hat.

Die Vorteile des Wertstrommanagements 4.0 zusammengefasst:

  • Erfasst die Ist-Situation systematisch, objektiv und schnell.

  • Zeigt Schwachstellen und Potenziale aus den Bereichen Lean Management und Digitalisierung auf.

  • Berücksichtigt die strategischen Rahmenbedingungen für die Produktion.

  • Das Soll-Konzept zeichnet ein kundenspezifisches, realisierbares Zielbild.

  • Überschaubare Arbeitspakete sorgen für Transparenz und Klarheit in der Umsetzung – auf Mitarbeiter- und Managementebene.

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  • So könnte ein Wertstromdiagramm aussehen.

    So könnte ein Wertstromdiagramm aussehen.

    Bild: Perfect Production

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