In der chinesischen Provinz Anhui, genauer gesagt nahe der Stadt Huainan, wurde eine schwimmende Solaranlage errichtet, die eine Kapazität von rund 40 Megawatt besitzt. Somit ist die Stadt, die vorher vor allem ein großer Name in Bezug auf den Kohleabbau war, nun der Standort des weltweit größten schwimmenden Solarkraftwerks.
Ehemaliger Kohletagebau als Standort
Ursprünglich war der fünf bis zehn Meter tiefe See, auf dem die Anlage installiert wurde, ein Kohletagebau, der sich aufgrund starker Regenfälle mit Wasser füllte. Wegen der hohen Mineralanteile ist das Wasser jedoch kaum für andere Vorhaben zu gebrauchen und so ist die Grube ein optimaler Standort für die schwimmende Solaranlage. Die Solarmodule, die für die Anlage genutzt wurden, stammen aus dem Hause Sungrow.
Mehr Leistung und platzsparender
Dank der natürlichen Kühlung, die das Wasser liefert, sollen auf Gewässern installierte Solaranlagen mehr Leistung bringen, als Anlagen an Land. Außerdem reflektiert die Wasseroberfläche das Sonnenlicht, anstatt es zu absorbieren, wodurch nochmal mehr Strom erwirtschaftet werden kann.
Vor allem in Ländern mit einer hohen Bevölkerungsdichte, wie beispielsweise China oder Japan, spielt auch die Platzfrage eine Rolle, denn Solarkraftwerke zu Wasser nehmen keine Nutzfläche weg, die anderenfalls für Wohnungsbau oder landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden könnten.
Weg von der Kohlekraft
Ziel der chinesischen Regierung ist es von der Kohlekraft loszukommen und bis zum Jahr 2020 rund 340 Milliarden Euro in erneuerbare Energien zu investieren – und soweit befindet sich die Volksrepublik auf einem sehr guten Weg. Das schwimmende Solarkraftwerk stellt ein einen kleinen Teil dieses Vorhabens dar.
Schwimmende Solaranlagen in Europa
Und auch in Europa baut man inzwischen zu Wasser. In England befindet sich Europas größtes schwimmendes Solarkraftwerk. Die am Rande von London befindliche Anlage umfasst 23.000 Solarmodule. In Deutschland entsteht das erste Kraftwerk auf einem Baggersee in Engelstetten. In Zukunft soll es circa 600 Quadratmeter groß sein und jährlich 89.000 Kilowattstunden Strom erzeugen, der für das nahe gelegene Kieswerk genutzt werden soll.