Dr. Daniel Hamburg von TÜV Rheinland ist sich sicher, dass in Zeiten erneuerbarer Energien, intelligenter Netze und 75.000 vernetzten Speichersystemen es umso wichtiger ist zu prüfen, ob ein System für Hacker anfällig ist. Denn damit die Einspeisung im abgestimmten Rahmen verläuft, müssen Solaranlagen einwandfrei und sicher mit dem Provider kommunizieren können.
Einfacher Zugang für Hacker
Wechselrichter wandeln den von Solarzellen erzeugten Gleichstrom in den für das Stromnetz notwendigen Wechselstrom um. Über diesen Steuerungsapparat ist es den Fachleuten möglich, sich einerseits Zugriff auf das Batterie-Managementsystem zu verschaffen und andererseits durch gezielt platzierte Schwankungen das gesamte Stromnetz anzugreifen. Dies ist bei Wechselrichtern möglich, die Strom direkt in das Netz einspeisen. In den Tests von TÜV Rheinland konnten Eigenschaften von handelsüblichen Wechselrichtern problemlos verändert werden.
Keine Pflicht für Sicherheitsüberprüfung
Cyber Security und der Schutz vor Angriffen durch Hacker gehört bisher nicht zum Standard der Prüfung auf Funktionale Sicherheit von Komponenten für Solaranlagen, um den reibungslosen Betrieb sicherzustellen. Die Norm IEC 62109 zur Prüfung von Wechselrichtern thematisiert die funktionale Sicherheit, es besteht aber keine Prüfpflicht für Komponentenhersteller. Jedoch empfiehlt es sich für diese, ihre Systeme prüfen zu lassen, um eventuelle Schwachstellen schließen zu können. Mit gezielt entwickelten Security-by-Design Lösungen und die Unterstützung beim Sichern der Systeme schützt TÜV Rheinland Anlagen gegen ungewollte Eingriffe. Dabei soll die Kommunikation mit dem Netzbetreiber im abgestimmten Rahmen laufen.