Mit der Elektroinstallationstechnik von Siemens Smart Infrastructure lassen sich alle Stromwerte nahtlos in Gebäudemanagementsysteme einbinden und über Cloud-Applikationen analysieren. Die elektrische Infrastruktur soll damit integraler Bestandteil intelligenter und über das IoT vernetzter Gebäude werden.
Für Betreiber und Nutzer bedeutet das eine durchgängige Transparenz über ihre Energieflüsse. „Die Tage, in denen Strom quasi unbeobachtet durch Kabelstränge floss, sind gezählt“, sagt Andreas Matthé, CEO Low Voltage Products bei Siemens. „Mit Digitalisierung wird es künftig möglich sein, Strom nicht nur vollständig zu überwachen, sondern flexibel zu steuern und dadurch deutlich effizienter zu nutzen. Mit unseren Technologien bieten wir dafür schon heute die Basis.“
Erhöhten Stromverbrauch erkennen und beheben
Mit den neuen Leitungsschutzschaltern 5SL6 und den Brandschutzschaltern 5SV6 aus dem Sentron-Angebot bringt Siemens die Digitalisierung in die Elektroinstallation. Die kompakten Geräte vereinen Schutzfunktionen bei Überlast oder Kurzschluss sowie Fehlerlichtbögen mit integrierten Kommunikations- und Messfunktionen in jeweils einer Teilungseinheit. Sie können elektrische Werte wie Strom und Spannung, Temperatur oder Schaltzustände für einzelne Stromkreise erfassen und automatisch Fehlerursachen identifizieren.
Das ermöglicht es Betreibern und Elektroinstallateuren, Verbraucher mit erhöhtem Stromverbrauch sowie Unregelmäßigkeiten und Störungen schnell zu erkennen und frühzeitig zu beheben. Alle Daten lassen sich per PC, Tablet oder Smartphone visualisieren und über das neue Gateway 7KN Powercenter 1000 an Analysetools und digitale Umgebungen anbinden.
Elektrische Kennzahlen intuitiv auswerten
Mit dem Update der Energiemonitoring-Software Sentron Powermanager verbindet Siemens Gebäude- und Energiemanagement auf einer Plattform. Die Version 4.x lässt sich stand-alone nutzen sowie erstmals auch als Erweiterungsmodul in das Gebäudemanagement-System Desigo CC einbinden. Alle Anlagen zur Energieverteilung und Gebäudeautomatisierung können so in einem System bedient, überwacht und verwaltet werden.
Der Powermanager wertet elektrische Kenngrößen aus, zum Beispiel Energie, Leistung und Netzqualität. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sollen von der intuitiven Handhabung der Software profitieren. Sie können mit ihr Einsparpotenziale oder Anlagenfehler einfach identifizieren, Stromkosten reduzieren und CO2-Emissionen senken.
Alle Auswertungen lassen sich in flexibel konfigurierbaren Dashboards oder Berichtsvorlagen anzeigen oder auch einzelnen Kostenstellen zuordnen. Über Unregelmäßigkeiten im Energieverbrauch oder ein außergewöhnliches Systemverhalten werden Anwender automatisch per E-Mail oder SMS informiert.
Die Integration in Desigo CC macht dabei zusätzliche Regressionsanalysen möglich. Durch den Abgleich von Energieverbrauchsdaten mit Informationen von Präsenzmeldern lässt sich etwa feststellen, ob in bestimmten, zeitweise ungenutzten Gebäudeteilen unnötig Energie für Licht, Heizung oder Klima verbraucht wird.
Verzeichnen elektrische Anlagen wie Aufzüge oder Rolltreppen einen ungewöhnlich hohen Stromverbrauch, kann dies mit den im Gebäudemanagement definierten Wartungsintervallen abgeglichen werden. Gegebenenfalls sind diese dann zu verkürzen, um teure Reparaturen und Ausfälle zu vermeiden.
Energiedatenanalyse in Echtzeit per App
Die neue App Sentron Powermind analysiert Energiedaten direkt in MindSphere, dem cloudbasierten, offenen IoT-Betriebssystem von Siemens. Nutzer erhalten hier in Echtzeit einen Überblick über den aktuellen Stromverbrauch sowie dessen Entwicklung im Zeitverlauf – sowohl für Gesamtanlagen als auch einzelne elektrische Verbraucher.
Wie der Powermanager lässt sich die Powermind-App laut Siemens intuitiv bedienen und erfordert keine spezifischen IT-Kenntnisse. Sie ermöglicht damit auch unerfahrenen Nutzern den einfachen Einstieg in digitales Energiemanagement.