NKT, Stadtwerke München Infrastruktur und weitere Partner haben das Testsystem des weltweit längsten supraleitenden Energiekabelsystems SuperLink in München eingeweiht. Mit dem Einschalten des Supraleiterkabelsystems fließt nun Strom durch das Testsystem als Teil der Entwicklung des 110-kVSuperLink-Projektes – des längsten supraleitenden Stromkabels der Welt. Dieser Meilenstein wurde durch ein neues Design, kontinuierliche Tests und eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Projekteigner Stadtwerke München Infrastruktur, einer Tochtergesellschaft der Stadtwerke München, und den Projektpartnern erreicht, wobei NKT die neue Kabelsystemlösung entwickelte.
Für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende
„Das SuperLink-Projekt ist eine wegweisende Innovation, mit der wir das Potenzial supraleitender Hochspannungskabel mit bisher unerreichter Übertragungsleistung realisieren. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken München Infrastruktur und unseren weiteren Partnern, die die Inbetriebnahme des Testsystems ermöglicht haben. Supraleitende Kabel bieten die Chance, das Stromnetz in sensiblen Bereichen nachhaltig auszubauen, ohne dass umfangreiche Erdarbeiten erforderlich sind. Dieses bedeutende Demonstrationsprojekt zeigt das Potenzial der Supraleitungstechnologie für einen effizienteren Zugang zu erneuerbarer Energie in Metropolen wie München“, erklärte Anders Jensen, Chief Technology Officer bei NKT.
Sobald die laufenden Tests abgeschlossen sind und das Projekt vergeben ist, wird es mit rund 15 km die längste supraleitende Hochspannungskabellösung der Welt sein. Mit ungefähr 1,5 Millionen Einwohnern ist München die ideale Metropole, um die Möglichkeiten supraleitender Hochspannungskabel für den Ausbau der Stromnetze in städtischen Gebieten zu entwickeln und zu realisieren. Großstädte auf der ganzen Welt stehen vor ähnlichen Herausforderungen: Die wachsende Bevölkerung führt zu einer steigenden Nachfrage nach erneuerbarer elektrischer Energie, was die Kapazität der bestehenden Stromnetze überfordert.
„Wir wollen eine rund 15 Kilometer lange Hochspannungsleitung zwischen dem Hauptumspannwerk Menzing und dem Energiestandort Süd in Sendling realisieren. Mit dieser innovativen Leitung wird das Stromnetz der SWM Infrastruktur noch zukunftsfähiger und sein Betrieb noch klimaschonender. Diese Innovation wird aber weit über Münchens Stadtgrenzen hinaus dazu beitragen, Stromnetze noch effizienter, stabiler und klimaschonender zu machen“, sagte Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer bei Stadtwerke München.
SuperLink ist auf die Bedürfnisse der Stadtwerke München Infrastruktur zugeschnitten und bietet die Gelegenheit, die Machbarkeit der Supraleitertechnologie für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende zu demonstrieren. Die Supraleitertechnologie ermöglicht im Kontext der zunehmenden Elektrifizierung und des steigenden Anteils erneuerbarer Energien am Energiemix eine effiziente und nachhaltige Energieübertragung aufzubauen. Supraleitende Energiekabel sind im Vergleich zu konventionellen Kabeln extrem kompakt und können aufgrund ihrer hohen Leistung im Verhältnis zur Abmessung eine Schlüsselrolle bei der Energiewende in städtischen Gebieten spielen.
Alles zum SuperLink
SuperLink ist ein neuartiges supraleitendes Hochspannungskabelsystem, das für die Übertragung großer Mengen elektrischer Energie durch ein kompaktes Kabeldesign konzipiert ist.
Testphase: Die laufenden Tests des supraleitenden Hochspannungskabelsystems werden voraussichtlich im 2. Quartal 2025 abgeschlossen sein.
Spezifikationen: SuperLink wird eine Länge von 15 Kilometern haben, mit einer Nennleistung von 500 MW und einer Spannungsebene von 110 kV.
Installation: Um die Bauarbeiten zu minimieren, wird SuperLink in Rohren mit sehr kompakten Abmessungen installiert.
Standort: Dieses System wird über einen kompakten Korridor hohe elektrische Leistung nach München liefern.
Kühlsystem: Das supraleitende Kabel wird mit umweltverträglichem Stickstoff in einem geschlossenen Kreislauf auf -200 ºC gekühlt. Ein Kühlsystem mit redundanten Kühlern wird integraler Bestandteil des Aufbaus sein.