Siemens hat sein erstes Transportschiff, die „Rotra Vente“ in Betrieb genommen, das speziell für kostengünstige Transporte riesiger Maschinenhäuser für direkt angetriebene Offshore-Windenergieanlagen entwickelt wurde. Es folgt dem Prinzip des Offshore-Logistikkonzepts, das Siemens vor einem Jahr vorgestellt hat und dessen Kernelemente Seetransport und roll on/ roll off-Beladung (Ro/Ro) sind.
Das 141 Meter lange Schiff kann pro Fahrt mehrere Maschinenhäuser für 8-Megawatt-Anlagen laden und wird künftig den Produktionsstandort Cuxhaven mit den Installationshäfen in Nord- und Ostsee verbinden. Ein Schwesterschiff soll bereits im Frühjahr 2017 folgen.
Hilfreich: Großer Bug und Teleskopdach
Auf dem Schiffsrumpf eines Containerschiffes basierend wurde das Schiff in der niederländischen Werft Holland Shipyard in der Stadt Hardinxveld-Giessendam für den neuen Einsatz umgebaut. Zu der neuen Ausstattung zählen eine riesige Bugklappe, die das beladen im Ro/Ro-Verfahren ermöglicht und ein neu gestaltetes Deck. Ein Teleskopdach schützt die Maschinenhäuser in Fahrt vor Salzwasser. In Häfen ohne Ro/Ro-Rampe lässt es sich zum Löschen der Ladung per Kran öffnen. Die Rotra Vente kann aufgrund der Flexibilität ihres Decksaufbaus auch neun Turmsegmente oder drei bis vier Rotorblattsätze laden.
Beitrag zu Kostensenkung
Sobald Siemens die Produktion in den Fabriken in Hull und Cuxhaven hochfährt und beide Transportschiffe ihren Dienst in der Seeverbindung mit Siemens‘ Netz an Installationshäfen aufgenommen haben, sollen die Transportkosten gegenüber heute um 15 bis 20 Prozent sinken. Damit leiste das Unternehmen einen Beitrag dazu, Offshore-Windstrom preiswerter zu machen.
Logistikpartner Deugro betreibt das Schiff im Auftrag von Siemens. Das Schwesterschiff der Rotra Vente – ein Transporter für Türme und Rotorblätter – befindet sich in Bau. Es wird Raum für zwölf Rotorblätter bieten und soll zwischen den Werken im britischen Hull und im dänischen Aalborg und den jeweiligen Installationshäfen verkehren.