„Interoperabilität ist der Schlüssel zur Differenzierung unserer Produkte in einer vernetzten Welt der Industrie. 4.0. OPC UA ist der designierte Standard, um Maschinen in der intelligenten Fabrik der Zukunft die gleiche Sprache sprechen zu lassen. Mit der heutigen Veröffentlichung der Companion Specifications haben wir einen Meilenstein auf diesem Weg erreicht", sagte Dr. Horst Heinol-Heikkinen, Vorsitzender der VDMA OPC Vision Initiative. „Der VDMA hat das Potenzial von OPC UA frühzeitig erkannt und die Standardisierung von Daten und Schnittstellen für Maschinen und Komponenten in seinen Branchen vorbildlich und konsequent mit seinen Mitgliedern vorangetrieben", ergänzt Stefan Hoppe, globaler Vizepräsident der OPC Foundation.
Die OPC UA Companion Specification für die Robotik (kurz OPC UA Robotics) bietet ein standardisiertes Informationsmodell, das in der Lage ist, alle roboterbezogenen Daten unabhängig von Hersteller und Standort einheitlich darzustellen. Der nun als Entwurf freigegebene Teil 1 ermöglicht Asset Management, Zustandsüberwachung, vorbeugende Wartung und vertikale Integration - zu jeder Zeit, überall auf der Welt und unabhängig von Hersteller und Robotertyp. Es bietet die ideale Basis zur Datenanalyse und zur Steigerung der Gesamtanlageneffektivität.
Selbstbeschreibende Roboter
Die OPC UA Companion Specification für die Industrielle Bildverarbeitung (kurz OPC UA Vision) bietet ein generisches Modell für alle Bildverarbeitungssysteme - von einfachen Vision-Sensoren bis hin zu komplexen Inspektionssystemen. Einfach ausgedrückt, definiert es den Wesenskern eines Bildverarbeitungssystems. Teil 1, der heute als Release Candidate veröffentlicht wurde, beschreibt den Infrastrukturlayer, der eine Abstraktion des generischen Bildverarbeitungssystems darstellt. Er ermöglicht die vereinheitlichte Steuerung eines Bildverarbeitungssystems und abstrahiert das notwendige Verhalten über ein sogenanntes Statusmaschinenkonzept. Die Verwaltung von Rezepten, Konfigurationen und Ergebnissen erfolgt standardisiert, wobei die Inhalte herstellerspezifisch bleiben und wie Blackboxes behandelt werden.
Neben der Veröffentlichung der beiden neuen Companion Specifications wurde erstmals ein Demonstrator zur fähigkeitenbasierten Steuerung mittels OPC UA vorgestellt. Der Demonstrator ist eine vollwertige Montagezelle, die Fidget-Spinner produziert und Systeme und Komponenten von mehr als 20 Herstellern integriert, die eine Sprache sprechen: OPC UA.
Dashboard für Roboter-Zustandsüberwachung
Ein weiterer vorgestellter Demonstrator zeigt die OPC UA Companion Specification für Robotik in Aktion. Führende Roboterhersteller zeigen, wie Zustandsüberwachung unabhängig von Hersteller und Robotertyp in der Cloud realisiert werden kann. Alle relevanten Statusdaten sind auf einem Dashboard übersichtlich dargestellt. Anwendungen dieses Demonstrators sind Asset Management, Zustandsüberwachung, vorbeugende Wartung und vertikale Integration.
Der VDMA ist Mitbegründer des vorwettbewerblichen und gemeinnützigen Verbandes Labs Network Industry 4.0 (LNI), der neutral Testbeds betreibt und Use Cases auf KMU-Anforderungen und Standardisierung fokussiert. Die Hochschule Ravensburg-Weingarten plant gemeinsam mit Industriepartnern das erste Testbed in ihrem Labor zu etablieren. "Die praktische Validierung durch Anwender, insbesondere durch KMU, ist ein Schlüssel zum Erfolg für darauffolgende internationalen Normungsaktivitäten", betont Dr. Christian Mosch vom VDMA Forum Industrie 4.0. Das Testbed ist ohne Barrieren offen für neue Partner.
Die OPC UA Vision Companion Specification ist ab sofort als VDMA Einheitsblatt 40100 (als Release Candidate) kostenlos erhältlich. Die OPC UA Robotics Companion Specification ist ab sofort als VDMA Einheitsblatt 40010 (als Entwurf) kostenlos erhältlich. Beide Spezifikationen können unter opcua@vdma.org angefordert werden.