Stationäre Energiespeicher Von der Wiege bis zur Rücknahme

Großer Optimismus: Über 70 Prozent der Bundesbürger erwartet Durchbruch für Solarbatterien.

Bild: Lichtblick
15.06.2015

Die Branche bereitet sich auf den Durchbruch von Solarbatterien vor und bietet Lösungen für stationäre Energiespeicher.

Die Solarbatterie steht vor dem wirtschaftlichen Durchbruch: Dass sie sich im Markt durchsetzen wird, glauben immerhin 73 Prozent der Bundesbürger. Immerhin 17 Prozent gehen davon aus, dass sich Solarbatterien bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre rechnen. Jeder Fünfte habe bereits über die Anschaffung einer Solarbatterie nachgedacht. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des Energie- und IT-Unternehmens Lichtblick durchgeführt hat.

Laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) wurden 2014 bereits 15.000 Solarspeicher in deutschen Haushalten betrieben. Dass es nicht mehr sind, liegt nach Meinung der Bundesbürger in erster Linie an den hohen Anschaffungskosten (67 Prozent). Außerdem würden Verbraucher nur mangelhaft über die Vorteile einer Anschaffung (35 Prozent) und über Fördermöglichkeiten (34 Prozent) informiert. 32 Prozent meinen, es fehle derzeit noch an passenden Angeboten für Mieter.

Lichtblick geht davon aus, dass die Kosten für Batterien in naher Zukunft stark sinken werden. Das Unternehmen entwickelt Angebote für Haushalte und Gewerbe, die die Rentabilität der Speicher zusätzlich erhöhen. Für seine Schwarmbatterie arbeitet es mit Partnern wie Sonnenbatterie, SMA, Varta Storage, Gildemeister und Tesla zusammen.

Sicherheitstests für stationäre Speicher

Höchste Zeit also, an Services rund um stationäre Speicher zu denken. Ein wichtiges Thema im Zusammenhang mit Batterien, ist der Faktor Sicherheit. Das Prüfinstitut SGS testet deshalb ab sofort auch stationäre Energiespeicher auf Leistung und Sicherheit. In seinem Battery Testhouse am Münchener Standort werden auf verschiedenen Prüfständen seit Jahren mobile Antriebsbatterien für Elektrofahrzeuge untersucht. Das technische Equipment steht künftig auch für die Prüfung von Batteriesystemen in stationären Anwendungen zur Verfügung, die zum Beispiel als Zwischenspeicher bei Windkraft- und Solaranlagen zum Einsatz kommen.

Wie in Elektroautos finden sich auch in stationären Stromspeichern meist Lithium-Ionen-Akkus. Solche Batterien dürfen selbst in Extremsituationen nicht brennen oder giftige Substanzen freisetzen. Die SGS führt als akkreditiertes Testlabor die geforderten Sicherheitsprüfungen durch – unter anderem nach UN 38.3, dem Sicherheits-Leitfaden Li-Ionen-Hausspeicher, IEC 62485, NP IEC 62897, IEC 61427 oder VDE AR 2510-50.

Neben Sicherheitstests umfassen die Services auch die Prüfungen der Leistung, Lebensdauer und Zuverlässigkeit von Batteriesystemen. Die SGS-Experten sind zudem Ansprechpartner für Fragen zur Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV). Auch führen sie Umweltsimulationen sowie Prüfungen zur Funktionalen Sicherheit an stationären Energiespeichern durch.

Rücknahme von stationären Energiespeichern

Auch wenn der Durchbruch stationärer Speicher noch bevor steht, muss auch jetzt schon an ihre Entsorgung gedacht werden. Für stationäre elektrische Energiespeicher, die in Photovoltaik-Anlagen oder sonstigen Anwendungen im Bereich der erneuerbaren Energien zum Einsatz kommen, gibt es beispielsweise ein neues Branchenrücknahmesystem. Die Initiatoren der Branchenlösung tragen mit dem neuen System der Tatsache Rechnung, dass stationäre Energiespeicher zunehmend auf Akzeptanz stoßen. Im Umfeld der Batterieanwendungen gelten diese Speicher als einer der zentralen Wachstumsmärkte.

Zuständig hierfür ist die Gemeinsame Rücknahmesystem Servicegesellschaft (GRS). Sie stellt allen interessierten Vertreibern Sammel- und Transportbehältnisse für die ausrangierten stationären Energiespeicher zur Verfügung. Zudem kümmert sie sich um die Abholung sowie die ordnungsgemäße Behandlung und Verwertung der Produkte. Für die Verkäufer – zum Beispiel Elektrohandwerksbetriebe – entfallen damit aufwendige Sortier- und Weitergabepflichten. Die Hersteller wiederum profitieren, da ihnen die Entsorgung abgenommen wird.

Die Vertreiber solcher Speicher (Industriebatterien) sind zwar weiterhin verpflichtet, die ausrangierten Modelle von ihren Kunden unentgeltlich entgegenzunehmen – jedoch entfällt der organisatorische und finanzielle Aufwand, diese individuell den jeweiligen Herstellern zukommen zu lassen, die laut Gesetz für die Entsorgung verantwortlich sind. Das Rücknahmesystem soll sicherstellen, dass alle zurückgenommenen Systeme im Auftrag der Herstellergemeinschaft beim Vertreiber abgeholt und einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt werden.

Entwickelt hat die Lösung, die allen gesetzlichen Vorgaben des Batteriegesetzes gerecht wird, die GRS zusammen mit dem BSW-Solar, dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) sowie dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH). An dem System beteiligen können sich jedoch auch Hersteller, die nicht in einem der genannten Verbände organisiert sind. Sie müssen dafür – wie alle anderen Unternehmen – lediglich einen Vertrag mit der GRS abschließen. (sq)

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