Internetversorgung und Lageerkundung Welcher Student entwickelt das beste Luftfahrzeug?

Flugzeug aus der Design-Studie HAP Alpha: In der DLR Design Challenge 2023 sollen Studenten ein Konzept für die Internetversorgung und Lageerkundung in Krisenszenarien entwickeln.

Bild: DLR
17.03.2023

In der DLR Design Challenge 2023 stellt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt die Aufgabe, ein neues Luftfahrzeug zur Internetversorgung und Lageerkundung zu entwerfen. Es soll vor allem dazu dienen, Kommunikationswege in Krisenfällen zu sichern. Studierende aus ganz Deutschland können sich mit ihren Konzepten bewerben.

Lokale und großflächige Ausfälle des Internets würden in der heutigen Zeit schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Vor allem in Krisen- und Katastrophenfällen sind dauerhaft funktionierende Kommunikationswege von großer Bedeutung, da sie die Durchführung von Hilfs- und Rettungsmissionen erleichtern.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) stellt Studierenden aus ganz Deutschland daher in seiner DLR Design Challenge die Aufgabe, ein zukunftsweisendes Luftfahrzeug und Flottenkonzept zur Wiederherstellung der Internetversorgung in einem großflächigen Gebiet zu entwerfen. „Erst kürzlich engagierte sich das DLR mit der Echtzeitkartierung aus der Luft im Erdbebengebiet in der Türkei“, sagt DLR-Vorstandvorsitzende Prof. Anke Kaysser-Pyzalla. Vor diesem Hintergrund seien umfangreichere Luftfahrzeugsysteme denkbar, die den Einsatzkräften vor Ort helfen, die Lage zu erfassen und die Kommunikation aufrechtzuerhalten. „Ich freue mich auf die frischen Impulse, Entwürfe und Betriebskonzepte der teilnehmenden Studierenden zu dieser spannenden und wichtigen DLR Design Challenge 2023.“

Fünf Studententeams

Der Auftakt mit den fünf teilnehmenden Teams (28 Studierende von fünf Universitäten) fand am 14. März 2023 am DLR-Standort Braunschweig statt. Kaysser-Pyzalla und der Bereichsvorstand Luftfahrt und Jury-Vorsitzende Dr. Markus Fischer begrüßten die Teilnehmenden. Außerdem gaben DLR-Luftfahrtexperten in Fachvorträgen zum System-of-Systems-Flottenentwurf und dem DLR-Projekt „High Altitude Platform“ Einblicke in die Arbeiten des DLR.

Im Anschluss erhielten die Studenten auf einem Rundgang durch die Luftfahrtinstitute einen Einblick in die Arbeit der Wissenschaftler in Braunschweig. Im Rahmen eines „World Café“ hatten sie dann die Möglichkeit, sich kennenzulernen, auszutauschen und bereits erste Ideen für ihren eigenen Entwurf zu entwickeln.

Zwei Notfallszenarien

Konkretes Entwurfsziel für die Teams der diesjährigen DLR Design Challenge ist es, mit einem System aus Luftfahrzeugen eine Notfallplattform für Kommunikation und Lagebeobachtung bereitzustellen. Dieses soll in der Lage sein, die Anforderungen bezüglich des Einsatzgebiets und des Einsatzzeitraums basierend auf zwei beispielhaften Notfallszenarien zu erfüllen.

Während es im ersten Notfallszenario zu einem großflächigen Kommunikationsausfall kommt und eine effiziente Dauerversorgung mit Internet erforderlich ist, wird im zweiten Notfallszenario ein lokaler und zeitkritischer Katastrophenfall betrachtet. Hierbei soll das System neben der Absicherung der Kommunikationswege ebenfalls in der Lage sein, die Erdbeobachtung des betroffenen Gebiets durchzuführen.

Die Anzahl und die Art der Luftfahrzeuge, um die Anforderungen der beispielhaften Notfälle zu erfüllen, bleiben den Teams überlassen und sollen Teil des Betriebskonzepts sein. Ziel ist es, die genannten Aspekte in einem Luftfahrzeug beziehungsweise Systementwurf zu vereinen, der die Kosten und Emissionen minimiert.

Abgabe im Juli

Bis zum 11. Juli 2023 müssen die Studierenden ihre Wettbewerbsvorschläge erstellen und ihren Bericht abgeben. Am 8. August 2023 werden die Ergebnisse auf einer Abschlussveranstaltung präsentiert und der Gewinner verkündet.

Prämierte Teams erhalten außerdem die Möglichkeit, ihre Idee für ein Luftfahrzeug zur Wiederherstellung der Internetversorgung auf dem Deutschen Luft- und Raumfahrtkongress (DLRK) zu präsentieren. Das Siegerteam wird zu einem Vortrag auf der 13. European Aeronautics Science Network Conference (EASN) in Salerno eingeladen.

Die DLR Design Challenge findet seit 2017 statt. Prämierte Entwürfe der vergangenen Jahre waren unter anderem das Löschflugzeug „Inferno“, das Wasserstoffflugzeug „HyZero“, die Paketdrohne „Uran Ray“ sowie das Kurzstreckenflugzeug „HyBird“.

Bildergalerie

  • Begrüßung durch Prof. Anke Kaysser-Pyzalla: Die Vorstandsvorsitzende des DLR heißt die Teilnehmer auf der Auftaktveranstaltung am DLR-Standort Braunschweig willkommen.

    Begrüßung durch Prof. Anke Kaysser-Pyzalla: Die Vorstandsvorsitzende des DLR heißt die Teilnehmer auf der Auftaktveranstaltung am DLR-Standort Braunschweig willkommen.

    Bild: DLR

  • Teilnehmer und Organisatoren: Dieses Jahr partizipieren 28 Studenten aus fünf Universitäten an der DLR Design Challenge.

    Teilnehmer und Organisatoren: Dieses Jahr partizipieren 28 Studenten aus fünf Universitäten an der DLR Design Challenge.

    Bild: DLR

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