Mit nachhaltigen Materiallösungen forciert Covestro eine effizientere Herstellung von Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen. Dazu betreibt das Unternehmen ein eigenes Kompetenzzentrum im dänischen Otterup, das die internationalen Windkraft-Aktivitäten des Unternehmens koordiniert.
Sparen entlang des Herstellungsprozesses
Auf der Kunststoffmesse K 2016 stellt Covestro aktuelle Entwicklungen vor. Ein Beispiel ist ein spezielles Infusionsharz für die kostengünstige Herstellung von Rotorblättern. In Kombination mit verstärkenden Glasfasern und einem effizienten Fertigungsverfahren ermöglicht es kurze Zykluszeiten. Außerdem zeichnet sich das Harz durch vorteilhafte mechanische Eigenschaften aus.
Die Rotorblatt-Halbschalen werden mithilfe des Vakuum-Infusionsverfahrens effizient gefertigt. Dabei werden die Kernmaterialien und Glasfasergelege zusammen in ein Werkzeug gelegt und mit einer Folie hermetisch abgedichtet. Nach Anlegen des Vakuums beginnt der Infusionsvorgang mit dem Einbringen des flüssigen Harzes. Der Prozess benötigt aufgrund des Vakuums nur eine relativ kurze Zeit und verhindert die Entstehung von Hohlräumen. Das Polyurethanharz ist hier im Vorteil gegenüber Epoxies, weil es leichter fließt und die zur Verstärkung eingesetzten Glasfasern besser benetzt. Bei anschließender Erwärmung des Werkzeugs setzt die Aushärtung ein, die schneller erfolgt als bei Verwendung von Epoxidharzen.
Erster Prototyp fertig
Covestro hat kürzlich das erste große Rotorblatt aus Polyurethan in China hergestellt. Es entstand am Shanghai FRP Research Institute in Kooperation mit Hübers und dem Glasgelegehersteller Chongqing Polycomp. International. Das Blatt hat eine Länge von 37,5 Metern und ist auf eine Leistung von 1,5 Megawatt ausgelegt. Covestro sieht den Prototypen als wichtigen Nachweis, dass das Harz für die industrielle Fertigung geeignet ist. Gemeinsam mit Industriepartnern, darunter auch dem Glasgelegeanbieter Saertex, plant Covestro die Herstellung weiterer Prototypen.
Covestro auf der K: Halle 6, Stand A 75