Christopher Knörr, Workday Warum der Fachkräftemangel unser größtes Potenzial birgt

Workday GmbH

Chrisopher Knörr ist Group Vice President für DACH bei Workday. Zusammen mit seinem Führungsteam in DACH ist Knörr für das Erreichen der Wachstumsziele von Workday in der Region zuständig. Knörr ist seit fast 25 Jahren im ERP-Markt für den Mittelstand und Großunternehmen tätig. Zuvor war er Teil des Senior Leadership Teams von SAP Deutschland mit Verantwortung für das CX-Portfolio. Außerdem verfügt er über umfangreiche internationale Erfahrung: Zwischen 2009 und 2011 leitete er das indirekte Channel- und Partnermanagement für mittelständische SAP-Kunden im asiatisch-pazifischen Raum und in Japan. Von 2012 bis 2013 leitete er den SAP Commercial Sales für Skandinavien, Benelux, Osteuropa, Naher Osten und Afrika. Vor SAP war er von 2002 bis 2006 für PeopleSoft tätig. Er besitzt einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mannheim.

Bild: Workday
21.10.2024

In einer dynamischen Welt, in der der Fachkräftemangel Unternehmen zum Umdenken zwingt, liegt auch viel Potenzial für Wachstum und Innovation. Agilität, globales Denken und Digitalisierung sind die Schlüssel, um diesen Herausforderungen zu begegnen und gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen zu sichern.

Die makro-ökonomischen Herausforderungen, vor denen wir stehen, beeinflussen dabei unser Handeln stark. Den viel zitierten Fachkräftemangel sehe ich sowohl als Problem als auch als Chance. Natürlich gibt es Industriezweige wie das Gesundheitswesen und die Fertigungsindustrie, die stark unter diesem Mangel leiden. Diese Bereiche stehen unter erheblichem Druck, doch genau hier liegt die Chance: Der Mangel zwingt uns, unsere Arbeitsweisen zu überdenken und neue Prozesse zu etablieren, um effizienter zu werden. Moderne Technologien bieten hier eine Vielzahl von Möglichkeiten, die allerdings oft ungenutzt bleiben. Viele Unternehmen schöpfen die Möglichkeiten ihrer Daten nicht voll aus – oft, weil sie auf veralteten Systemen beruhen. Das Ergebnis? Wertvolle Investitionen und Daten versanden, Potenziale bleiben ungenutzt. Es ist entscheidend, alte IT-Systeme durch moderne Technologien zu ersetzen, um den maximalen Nutzen aus vorhandenen Ressourcen zu ziehen. Das ist eine zentrale Herausforderung, um in einem dynamischen Markt die richtigen Entscheidungen treffen zu können.

Ein weiterer entscheidender Punkt ist, dass wir „the right people on the boat on the right spot“ haben müssen: Unternehmen benötigen Talente mit den passenden Skills, um die Herausforderungen der heutigen Zeit zu meistern. Ein skills-basierter Ansatz im Personalwesen ermöglicht genau das. Indem Fähigkeiten und Kompetenzen klar identifiziert und systematisch erfasst werden, können Unternehmen gezielt die richtigen Talente für spezifische Aufgaben finden – sei es durch die interne Weiterentwicklung bestehender Mitarbeiter oder durch externe Neueinstellungen. Dieser Ansatz hilft nicht nur dabei, Talente entsprechend ihren Stärken einzusetzen, sondern auch sogenannte „Skills Gaps“ frühzeitig zu identifizieren und gezielt zu schließen. Durch moderne HCM-Systeme können Unternehmen die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter erfassen und dynamisch mit den Anforderungen aktueller und zukünftiger Projekte abgleichen. Dies ermöglicht einen gezielten Einsatz von Talenten anhand ihrer Skills, klare Karrierewege und erhöht so die Mitarbeiterzufriedenheit durch individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.

Geht es um Innovation, dann ist auch die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) im Talentmanagement besonders wichtig. KI hilft, die richtigen Talente zu finden, zu binden und zu entwickeln, was für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit entscheidend ist. Sie verbessert die Performance der Belegschaft, unterstützt ein strategisches Unternehmenswachstum und optimiert die Mitarbeitererfahrung. Durch personalisierte Onboarding-Erfahrungen und individuelle Karriereentwicklung fördert KI den Einstieg neuer Mitarbeiter und reduziert die Fluktuation. Zudem ermöglicht sie personalisierte Lernpfade, die sich dynamisch anpassen, was die Zufriedenheit und Produktivität der Mitarbeiter steigert. Ein weiterer Schlüssel liegt im Blick nach innen, also auf den bereits im Unternehmen vorhandenen Talenten und in der Nutzung neuer Technologien wie KI, um die vorhandenen Fähigkeiten zu identifizieren. KI kann als hier dringend benötigter Katalysator fungieren, indem sie die Mitarbeiter mit den personalisierten Weiterbildungsmöglichkeiten verbindet, die ihnen und dem Unternehmen zugute kommen.

Durch die Einbindung von KI in HCM-Plattformen gibt Führungskräften die Möglichkeit, Skills zu ermitteln und Engpässe bei der Personalbesetzung zu identifizieren. Dank der Fähigkeit, Daten schnell zu verarbeiten, kann KI ganzheitliche Mitarbeiterprofile erstellen, die Aufschluss darüber geben, wo sie in ihrer beruflichen Entwicklung stehen und welche Ziele sie für ihre nächste Aufgabe haben. Darüber hinaus kann sie dies tun, ohne die manuellen Ressourcen der vielbeschäftigten HR-Teams zu belasten.

Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Notwendigkeit, global zu denken. In der heutigen Welt reicht es nicht mehr aus, nur im eigenen Land oder in der eigenen Region zu agieren. Der Blick muss sich auf globale Märkte und eine diverse Belegschaft richten. Unternehmen, die in diesem Umfeld erfolgreich sein wollen, müssen sich als „employer of choice“ positionieren, um die besten Talente aus aller Welt anzuziehen. Innovationen im HR-Bereich sind daher unerlässlich und sollten als Investitionen in die Zukunft betrachtet werden. Die Digitalisierung bietet uns in all diesen Bereichen immense Chancen. Sie durchdringt sämtliche Unternehmensbereiche und ermöglicht es uns, effizientere, vernetzte und datengetriebene Prozesse zu etablieren. Um diese Chancen voll auszuschöpfen, ist es entscheidend, dass wir in unseren Unternehmen eine Kultur des „growth mindset“ und des vernetzten Denkens fördern. Moderne Tools spielen eine zentrale Rolle dabei, diese Kultur zu stärken und durchgängige Prozesse zu ermöglichen, die für den Erfolg in einer digitalisierten Welt notwendig sind.

Und lassen Sie mich Ihnen hierzu eine einfache, aber entscheidende Frage stellen: Wissen Sie wirklich, wie es Ihren Mitarbeitern geht und was sie beschäftigt? Wenn nicht, wie wollen Sie dann ein motiviertes und innovatives Team im Unternehmen haben. Wir müssen also nahe an unseren Mitarbeitern sein und ihre Bedürfnisse besser verstehen. Nur so können wir eine bessere Arbeitskultur schaffen und langfristig erfolgreich sein. Tools wie Workday Peakon Employee Voice bieten tiefgehende Einblicke in die Mitarbeiterstimmung und übersetzen dieses Feedback direkt in umsetzbare Maßnahmen. So wird die Unternehmenskultur gestärkt, und die Motivation sowie Produktivität der Mitarbeiter werden langfristig gefördert.

Zusammengefasst sehe ich den Fachkräftemangel als einen Weckruf. Er fordert uns heraus, unser Denken und Handeln zu überdenken und unsere Unternehmen auf die Zukunft vorzubereiten. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass es letztlich die Menschen sind, die den Erfolg eines Unternehmens ausmachen – und es liegt an uns, sicherzustellen, dass sie an der richtigen Stelle sitzen und die Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Nur so können wir die Chancen, die in diesen Herausforderungen liegen, voll ausschöpfen und unsere Unternehmen auf nachhaltigen Erfolg ausrichten.

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