Bis Ende 2016 wurden in Deutschland mehr als 27.000 Windenergieanlagen (WEA) mit rund 46.000 MW installierter Leistung errichtet. Die Mehrzahl der Anlagen wird als Onshore-Anlagen betrieben, die hohe Anforderungen an alle Komponenten und Teilsysteme stellen, die für die Stromversorgung, die Datenkommunikation und die Übertragung der Steuersignale in den Anlagen integriert sind.
Leistungsfähige Steckverbinder wie der Han-Eco spielen dabei eine große Rolle, etwa bei der Steuerung der Gondel, der windabhängigen Stellung und Veränderung der Rotorblätter, aber auch für die Blattheizung und die Befeuerungsanlagen. Als technologischer Partner vieler WEA-Hersteller verfügt Harting auf diesem Gebiet über eine große Erfahrung in der Windindustrie.
LED bringt Licht in das Innere von Windanlagen
So konstruierte Harting gemeinsam mit dem Windenergieanlagen-Hersteller Enercon einen Steckverbinder mit schwarzer Pulverbeschichtung, der in überseeisch stationierten Anlagen eingesetzt wird. Zu den gemeinsamen Projekten gehören auch Steckverbinder für größere Ströme (>100A….300A) und ein Gehäusekonzept für ein neues LED-Beleuchtungssystem im Turminneren von Windenergieanlagen.
Das Beleuchtungssystem verwendet eine von Harting entwickelte LED-Leuchte mit einer Lebensdauer von mehr als 100.000 Stunden. In die Gehäuse sind Kühlkörper eingelassen. Die Versorgung für die Leuchten teilt sich in zwei Stromkreisen (gerade und ungerade Lampenzahl).
Am Ende eines jeden Stranges befindet sich Signalgeber, der bei Ausfällen akustische Warnungen im WEA-Turm auslöst. Dieser Mechanismus sowie die Zweiteilung des Stromkreises garantieren die Funktionalität der Notstrombeleuchtung bei Ausfall eines Stromkreises.
Energie aus dem Turmfuß
Die LED-Beleuchtung für den WEA-Turm ist modular aufgebaut und wird aus dem Turmfuß unterbrechungsfrei mit Spannung versorgt. Das System beschleunigt die Installation und erleichtert die Arbeit im Service- und Wartungsfall.
Darüber hinaus liefert Harting LED-Beleuchtungssysteme mit steckbarem Geräteanschluss, konfektionierten Leitungen, Verteilereinheiten und bei Bedarf einer unterbrechungsfreien Spannungsversorgung. Aufgrund individueller Analysen werden die LED-Leuchten so in der Anlage platziert, dass ihre Gesamtzahl gering bleibt und die Energiekosten sinken.
Digitales Retrofit
Mit der Mica geht Harting bei der Windenergie noch einen Schritt weiter und denkt Connectivity neu. Die Mica erlaubt es, einfach und günstig alte Bestandsanlagen zu vernetzen und fit zu machen für Condition Monitoring und Predictive Maintenance.
Die Mica eignet sich aber auch für neue Anlagen mit dezentraler Datenerfassung und Vorverarbeitung („fog“ oder „edge computing“). Ein Beispiel ist die kontaktlose Zustandsüberwachung der Temperatur an rotierenden Achsen: Dabei wird per RFID ohne Batterie über die Lebenszeit der Achse die Temperatur erfasst und auf der Mica vorverarbeitet. Nur im Fall einer Grenzwertüberschreitung wird ein Alarm abgesetzt.