Gut 22 km von der schottischen Nordseeküste entfernt, bietet „Moray West Offshore“ mit 60 installierten Turbinen eine Gesamtkapazität von 882 MW, die voraussichtlich vom Frühjahr 2025 an in vollem Umfang zur Verfügung stehen wird. Mit einer Leistung von je 14,7 MW sowie einer Distanz von maximal 260 m zwischen Flügelspitzen und Wasseroberfläche kommen die größten jemals in Großbritannien errichteten Windkraftanlagen zum Einsatz. Die wichtigste Infrastruktur des Projektes bilden zwei Offshore-Umspannplattformen sowie eine Landstation nahe der schottischen Kleinstadt Keith. Auf den Plattformen wird die kumulierte Windenergie in 220 kV-Gleichstrom umgewandelt, per Kabel an die Landstation übertragen und dort in 400 kV-Wechselstrom zurück transformiert.
Flexibel einsetzbare HYDROCAL-Analytik
Um mögliche Schäden am Isolationssystem der eingesetzten Transformatoren frühzeitig erkennen zu können, wurde EMH Energie-Messtechnik von Siemens Energy UK mit der Lieferung von Online-Monitoring-Systemen Hydrocal 1003 Offshore beauftragt. Siemens Energy ist als Hersteller sowohl der 60 Windkraftanlagen vom Typ Siemens Gamesa 14.7 MW als auch der Umspannstationen ein wichtiger Technologiepartner des Gesamtprojektes.
Zu den maßgeblichen Kriterien bei der Auswahl des Öl-Analysesystems zählte neben Präzision und Zuverlässigkeit vor allem die Flexibilität, mit derselben Gerätetechnologie unterschiedliche Ölsorten überwachen zu können: Während die insgesamt vier Leistungstransformatoren der Landstation Keith auf traditionelle Weise mit einer Isolierflüssigkeit auf Mineralölbasis betrieben werden, enthalten die beiden Offshore-Transformatoren das biologisch abbaubare und im Schadensfall umweltverträgliche Esteröl MIDEL 7131. Die von EMH angebotene Hydrocal-Technologie ist konzeptionell darauf ausgelegt, für unterschiedlichste Öle eingesetzt werden zu können.
Ausgelegt auf raue Umweltbedingungen
Nach der kürzlich erfolgten Installation der Hydrocal-Systeme wird die chemische Zusammensetzung der im Projekt „Moray West Offshore“ verwendeten Transformatorenöle nun kontinuierlich und automatisch überwacht. Der Focus liegt auf der Analyse der Ölfeuchte (H2O) sowie der im Öl enthaltenen Gasanteile von Wasserstoff (H2) und Kohlenmonoxid (CO). Unter Berücksichtigung definierter Schwell- und Grenzwerte können aufkommende Schäden am Isoliersystem dadurch frühzeitig erkannt und unerwartete Ausfälle der Transformatorfunktion wirkungsvoll verhindert werden. Zum Schutz der Geräte vor den widrigen Wetterbedingungen auf der Nordsee sind die auf den Umspannplattformen installierten Hydrocal 1003 Offshore-Systeme in robusten und salzwasserbeständigen Ausführungen gefertigt.