Strommarktdaten 2020 Anteil der Erneuerbaren weiter gestiegen

So sehen die Strommarktdaten von 2020 aus.

Bild: iStock, Petmal
04.01.2021

Die Bundesnetzagentur hat vor Kurzem die Strommarktdaten für das Jahr 2020 veröffentlicht. Das hat sich im Vergleich zum Vorjahr verändert.

Der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms an der Netzlast lag im Jahr 2020 bei 49,3 Prozent. 2019 lag er bei 46,1 Prozent. Den größten Beitrag dazu leisteten Windkraftanlagen – vor allem an Land. On- und Offshore-Anlagen kamen gemeinsam auf einen Anteil von 27,4 Prozent. Photovoltaik deckte 9,7 Prozent. Die übrigen 12,2 Prozent entfielen auf Biomasse, Wasserkraft und sonstige Erneuerbare.

Insgesamt lag in 2020 die Erzeugung aus erneuerbaren Energien mit 233,1 TWh 4,1 Prozent über dem Vorjahreswert von 223,9 TWh. Die Wind-Onshore-Erzeugung war mit 103,1 TWh etwa 3,5 Prozent höher als im Vorjahr, mit 99,6 TWh. Die Erzeugung aus Wind-Offshore-Anlagen lag um 11,2 Prozent höher, von 24,2 TWh in 2019 auf 26,9 TWh in 2020. Am stärksten nahm die Photovoltaikeinspeisung zu. Wurden 2019 noch 41,9 TWh eingespeist, so waren es im vergangenen Jahr 45,8 TWh. Dies entspricht einem Plus von 9,3 Prozent.

Die Erzeugung aus konventionellen Energieträgern betrug insgesamt 259,2 TWh. Im Vergleich zu 2019 ging sie somit um 12,2 Prozent zurück.

Die Netzlast sank 2020 insgesamt um 3,2 Prozent auf 474,9 TWh, im Jahr 2019 lag sie bei 490,5 TWh, und die (Netto-)Stromerzeugung um 5,2 Prozent auf 492,3 TWh, sie lag 2019 bei 519,2 TWh. In der Tagesbetrachtung lag der Anteil erneuerbarer Energien an der Netzlast 2020 immer bei mindestens 16,0 Prozent. Der höchste Anteil innerhalb einer Stunde wurde am 17. Mai 2020 zwischen 14:00–15:00 Uhr mit 112,2 Prozent beziehungsweise 49,3 GWh verzeichnet.

Grenzüberschreitender Stromhandel

Deutschland war im Jahr 2020 erneut Netto-Stromexporteur mit insgesamt 18,9 TWh. Dabei machte der Export 52,5 TWh (2019: 59,4 TWh) und der Import 33,6 TWh (2019: 24,2 TWh) aus. Der Nettoexport ist im Vergleich zu 2019, mit 35,1 TWh, um 46,2 Prozent gesunken.

Seit Mitte November findet erstmalig ein kommerzieller Außenhandel zwischen Deutschland und Belgien über die direkte Verbindungsleitung ALEGRo (Nettoexport: 0,4 TWh) statt. Mit NordLink wird eine direkte Verbindung zwischen Deutschland und Norwegen geschaffen, die sich seit Dezember im Probebetrieb befindet und voraussichtlich im Frühjahr 2021 in den regulären Betrieb übergehen soll.

Großhandelsstrompreise

Der durchschnittliche Day-Ahead Großhandelsstrompreis belief sich 2020 auf 30,47 Euro pro MWh, 2019 lag er bei 37,67 €/MWh. Zum höchsten Preis auf dem vortägigen Großhandelsmarkt kam es am 21. September 2020 zwischen 19:00-20:00 Uhr mit 200,04 €/MWh. Am 21. April 2020 erreichte der Strompreis zwischen 14:00-15:00 Uhr mit -83,94 €/MWh den geringsten Wert des Jahres 2020.

Insgesamt gab es im vergangenen Jahr an der Börse in 298 Stunden negative Day-Ahead Großhandelsstrompreise, in 2019 nur in 211 Stunden.

Aufgrund der gesunkenen Nettoexporte und der geringeren Großhandelsstrompreise fiel der Exportüberschuss mit 351 Millionen Euro in 2020 geringer aus als im Jahr 2019, wo er bei 1.096 Millionen Euro lag.

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