Büroimmobilien sind ein wichtiger Faktor für den bundesweiten Wärmeenergieverbrauch und sie haben großes Energiesparpotenzial. Das zeigt eine Analyse der Deutschen Energie-Agentur (dena), die den bisher nur lückenhaft dokumentierten energetischen Zustand von Büro- und Verwaltungsgebäuden mit einem neuen Schätzmodell ermittelt hat. Demnach gibt es in Deutschland insgesamt 310.800 Büro- und Verwaltungsgebäude mit 456 Millionen Quadratmetern Nutzfläche. Daraus lässt sich für Raumwärme und Warmwasser ein Energieverbrauch von rund 60.000 Megawattstunden (MWh) abschätzen. Alle Wohngebäude in Deutschland haben im Vergleich dazu einen Wärmeverbrauch von rund 610.000 MWh.
Büro- und Verwaltungsgebäude haben laut dena-Analyse einen Anteil von etwa 20 Prozent am Wärmeverbrauch aller sogenannten Nichtwohngebäude. Sie sind damit, gefolgt vom Handel sowie dem Sektor Beherbergung und Gaststätten, für den größten Wärmeverbrauch in diesem Gebäudebereich verantwortlich. Ihr durchschnittlicher Energiebedarf beläuft sich auf 174 kWh/(m2a), der durchschnittliche Energieverbrauch liegt bei 133 kWh/(m2a). Der Bedarf wird nach technischen Standards berechnet und ist unabhängig vom individuellen Nutzerverhalten, der Verbrauch entspricht der tatsächlich verbrauchten Energie. Auffällig ist, dass vor allem ältere Gebäude weit über dem Durchschnitt liegen. Etwa die Hälfte der Bürogebäude wurde vor 1978 und damit vor der ersten Wärmeschutzverordnung errichtet.
Nichtwohngebäude haben insgesamt einen Anteil von etwa 36 Prozent am Endenergieverbrauch aller Gebäude in Deutschland, obwohl sie nur etwa ein Siebtel des Gebäudebestands ausmachen. „Die Senkung des Energiebedarfs von Nichtwohngebäuden ist für die Eigentümer nicht nur aus Kostengründen relevant, sondern spielt auch für das Gelingen der Energiewende eine wichtige Rolle. Unsere Analyse zeigt, dass bei Büroimmobilien noch einiges getan werden kann, insbesondere bei den älteren“, so Christian Stolte, Bereichsleiter Energieeffiziente Gebäude bei der dena.