Karsten Schröder ist mit diesem Beitrag im als einer von 50 Machern der Energiebranche vertreten. Alle Beiträge des Energy 4.0-Kompendiums finden Sie in unserer Rubrik
Anfangs gestaltete sich der Smart-Meter-Rollout in Deutschland etwas holprig“, sagt Karsten Schröder, „inzwischen sind die Unklarheiten aber ausgeräumt und der Einbau der Geräte wird zur Routine.“ Mit „Unklarheiten“ meint Schröder Verzögerungen bei der Zertifizierung der Gateways: unter dem Strich dauerte es mehrere Jahre, bis die Einhaltung aller Sicherheitsvorgaben in ein Regelwerk gegossen war. Der notwendige Schutz der Privatsphäre bei der Datenübertragung gilt nun aber als gewährleistet.
Mit dem Smart Metering ist einer von zwei neuen Themenschwerpunkten von EMH Energie-Messtechnik adressiert, deren Geschäftsführer Schröder ist. „Der Smart-Meter-Rollout in Deutschland sowie international und der Netzausbau im Bereich des Hochspannungsnetzes bieten für uns viele Chancen“, sagt Schröder. Bei der Prüfung von Stromzählern arbeitet das Unternehmen mit Hauptsitz im niedersächsischen Brackel, insbesondere mit den Herstellern moderner Smart Meter zusammen und automatisiert deren Produktion.
Bedarf des Zukunftsmarkts
Nicht minder wichtig ist die E-Mobilität. „Natürlich sind wir auch dort aktiv“, betont EMH-Geschäftsführer Schröder, der zugleich auch Prokurist und Sales Manager von MTE Meter Test Equipment ist, der internationalen Vertriebsgesellschaft von EMH. Bei der Prüfung der Messung und Abrechnung von Ladesäulen hat man derzeit verstärkt die gleichstromladenden Schnellladesäulen mit Strömen bis zu 500 Ampere im Blick. Schröder hat in diesem Zukunftsmarkt einen entsprechend großen Bedarf ausgemacht: „Jede Zapfsäule einer Tankstelle muss in Europa regelmäßig geeicht werden. Eigentlich kann es nicht sein, dass man sich bei Ladesäulen für Stromzähler nicht um diesen wichtigen Aspekt des Verbraucherschutzes kümmert“, beklagt der Elektrotechnik-Ingenieur.
Das Unternehmen, das sich als Marktführer bei Mess- und Prüfgeräten für die elektrische Energiemessung – insbesondere für die Eichung und Nacheichung von Elektrizitätszählern – sieht, richtet seine Produkte auf die gestiegenen Wünsche seiner Kunden aus. Diese seien mit immer komplexeren Anforderungen konfrontiert bei einer zugleich „herausfordernden personellen Situation“, beschreibt Schröder deren Lage. Einerseits hinterlässt der Fachkräftemangel hier seine Spuren, andererseits ist heute anderes Wissen gefragt ist als noch vor einigen Jahren. „Beim Smart Metering und beim Online-Monitoring geht es etwa um komplexes IT-Wissen insbesondere auf dem Gebiet der Data Security“, sagt der Messtechnik-Experte.
Anwenderfreundliche Bedienung
Deshalb legt das Unternehmen besonderes Augenmerk auf die anwenderfreundliche Bedienung seiner Produkte, etwa durch die Integration moderner Funktionsmerkmale wie Webserver oder graphische Benutzerschnittstellen. Aber auch der Schulungsaspekt gerät immer stärker in den Fokus, damit die komplexen Aufgaben gemeistert werden können. Schröder nennt hier insbesondere Lösungen zur einfachen Prüfung und Inbetriebnahme von Smart Meter Gateways, aber auch das Monitoring von Leistungstransformatoren und Hochspannungsdurchführungen.
Als Führungskraft setzt der Ingenieur auf die 3F: Fordern, Führen, Freiheit. „Wir vereinbaren Ziele gemeinsam und die Mitarbeiter bekommen den Freiraum, diese umzusetzen. Aber natürlich werden die Ziele auch regelmäßig überprüft und Ergebnisse eingefordert“, verdeutlicht er.