Bis zu 80 % der Einspeisung und aller elektrischen Verbraucher dürfen in den nächsten Jahren über Leistungselektronik ans Stromnetz ankoppeln. Das kann Folgen für den Netzbetrieb haben, warnt das ECPE (European Center for Power Electronics) in Nürnberg.
Leistungselektronik für das Stromnetz der Zukunft
Netzbetreiber haben laut ECPE heute schon „erhebliche Bedenken und Befürchtungen“ über denkbare Auswirkungen auf den Netzbetrieb, obwohl es im Prinzip sowohl die Einspeisungs- als auch die Verbrauchsseite Vorschriften gibt. Allerdings legen die Grid Codes bislang im Wesentlichen nur die Funktionen der Erzeugungsanlagen fest. Und für Verbraucher gibt es Grenzwerte für Netzrückwirkungen wie Oberschwingungen und Spannungseinbrüche.
Es wurde bisher jedoch noch nicht ausreichend untersucht, ob diese sich gegenseitig beeinflussen und damit die Stabilität des Netzes beeinflussen können. Das will das ECPE jetzt mit einem Seminar zum Thema „Netzbetrieb bei hohem Anteil an Leistungselektronik“ ändern.
Inhalt des Seminars
In dem Seminar sollen die verschiedenen Probleme und Lösungsansätze präsentiert, erörtert und daraus Impulse für die Weiterentwicklung der Leistungselektronik im Hinblick auf die zukünftigen Anforderungen abgeleitet werden.
Vermeidung netzgefährdender Eigenschaften von Leistungselektroniken
Implementierung von netzstabilisierenden Funktionen
Ersatzfunktionen für rotierende Generatoren
Verbraucher mit nicht-ohmschen Verhalten
Leistungselektronik in kritischen Situationen (Funktionale Sicherheit, Fault Ride Through)
Entwicklung neuer Netzbetriebsmittel mit Leistungselektronik
Veranstaltungsort und -zeit
Das Seminar findet statt am 8 und 9. Juli 2015 in der Kolping-Akademie Würzburg. Die Anmeldung ist möglich bis 1. Juli 2015. Das Seminar richtet sich hauptsächlich an
Netzbetreiber und Netzplaner (Verteilnetz und Übertragungsnetz)
Hersteller von Betriebsmitteln für elektrische Netze
Hersteller von Stromrichtern für Erzeugungsanlagen und Verbraucher
Hochschulen und Forschungsinstitute