Dr. Volker Kruschinski, Schleupen Einfach machen!

Dr. Volker Kruschinski beschäftigte sich bereits im Studium sowie im Anschluss als Wissenschaftlicher Mitarbeiter mit neuesten Softwareentwicklungstechniken und der Energiewirtschaft. Seit 1998 ist er in leitender Funktion bei der Schleupen AG tätig. Im Jahr 2006 wurde er zum Vorstand, im Jahr 2014 zum Vorstandsvorsitzenden bestellt.

Bild: Schleupen
17.11.2021

Einfach und Energiewende klingt wie ein Widerspruch. Das liegt nicht nur an den gewaltigen Dimensionen des Projekts. Sondern auch an einer Vielzahl von Interessen und an Regelungen, die nicht immer an der Praxis orientiert sind. Eine der wichtigsten Fragen lautet: Wie können wir die Energiewende einfach machen? Die IT hat hier viele Möglichkeiten.

Unsere Kunden stehen mit jeder regulatorischen Änderung vor einer neuen Herausforderung: Sie müssen ihre Prozesse anpassen. Gleichzeitig müssen Sie aber auch ihre Geschäftsmodelle an eine veränderte Marktsituation adaptieren. Das bedeutet Veränderungsdruck von zwei Seiten und beansprucht oft mehr Ressourcen als vorhanden sind.

Wir reagieren darauf, indem wir Kunden an beiden Fronten unterstützen. Zum einen versuchen wir die hohe Änderungsintensität und -geschwindigkeit abzufedern, indem wir schnell IT-Lösungen anbieten, die die neuen Prozesse abbilden. Das war und ist unser Kerngeschäft. Auch das hat sich verändert hin zu einer Best-of-Breed-Strategie. Wir leben heute im Zeitalter der Plattformen und arbeiten nicht mehr an einer monolithischen Lösung, die alles kann. Wir bieten heute eine Plattform, mit der sich alles realisieren lässt. Das ist ein Unterschied.

Softwareentwickler werden immer mehr zu Teamplayern. Es geht darum, die besten Lösungen zusammenzubringen und sie so zu verbinden, dass die komplexen Anforderungen der Kunden optimal gelöst werden. Das bedeutet aber auch, dass für unterschiedliche Kunden unterschiedliche Lösungen gut sind. Um eine derartige Flexibilität zu ermöglichen, muss man eine Plattform anders aufsetzen als bei den früher üblichen Monolithen.

Webservices, BPMN 2.0, Standardschnittstellen – ich denke, so muss die Architektur einer Plattform aussehen, um für die Zukunft der Märkte vorbereitet zu sein. Dass wir diese Transformation früh eingeleitet haben und jetzt bereit für die Herausforderungen des Marktes sind, war eine gute Entscheidung und macht mich sehr zuversichtlich für die Zukunft.

Die moderne Architektur hat noch weitere, praktische Auswirkungen für unsere Kunden. Die Mengenfähigkeit und führende Prozesskosten gehören u.a. dazu. Und auch die Fähigkeit, vertriebliche Themen adäquat zu adressieren. Die variable Tarifierung ermöglicht schnelle Tarifänderungen, Koppel- und Bündelprodukte sind möglich, und Schleupen-Kunden arbeiten auch schon mit einem Zeitreihenmodell.

Auf der anderen Seite versuchen wir, unsere Kunden auf der Angebotsseite zu unterstützen. Gemeinsam mit Partnern bieten wir entweder White-Label-Produkte oder erprobte Kombinationen unserer Produkte an. Fertig entwickelte Angebote, die sich unter dem eigenen Markennamen verkaufen lassen. Das entlastet unsere Kunden bei der Entwicklung eigener Produkte und eröffnet ihnen trotzdem den Weg in neue Geschäftsfelder. Besonders ist dabei die Kooperation im Bereich der Smart-City-Lösungen zu nennen.

In diesem Sinne machen wir für Versorger vieles einfacher und etliches möglich. Genau das ist heute wichtig: „Die Energiewende braucht mehr Einfachmacher und Möglichmacher, damit sie vorankommt.“ Das nehme ich auch als persönliche Aufforderung an mich selbst und an unser Unternehmen, denn die Energiewende liegt mir am Herzen. Aber auch die Politik darf sich davon angesprochen fühlen, denn viel zu oft werden die Energieversorger mit ihren Problemen allein gelassen.

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