Noch längst nicht jeder Betrieb hat auf effizientere und umweltfreundlichere Beleuchtung umgerüstet, doch ab April lassen sich die HQL-Lampen nun nicht mehr nachkaufen, dürfen allerdings im Rahmen des Bestandsschutzes zunächst noch weiter betrieben werden.
Verglichen mit modernen Leuchtdioden verbrauchen die HQLs jedoch rund das Doppelte an Energie. So benötigen handelsübliche HQL-Strahler mit 400 Watt zusätzlich noch 80 Watt für das Vorschaltgerät. Ein LED-Deckenfluter mit vergleichbarer Lichtausbeute hat hingegen eine Leistungsaufnahme von nur 201 Watt, rechnet Marco Hahn vor, Direktor Marketing und Vertrieb bei der Deutschen Lichtmiete.
Ein Ersatz ist jedoch nicht trivial: In die HQL-Lampengehäuse lassen sich nicht einfach andere Lampen einschrauben. Sie müssen komplett ersetzt werden.
LED: Spitzenreiter unter den Alternativen
Als Alternative zur Quecksilberdampflampe bieten sich im Wesentlichen drei Lösungen an: LEDs, T5-Leuchtstoff- sowie Halogenmetalldampflampen (HQIs). Unter diesen drei Optionen verzeichnen LEDs die beste Lichtausbeute und die längste Lebensdauer, allerdings zu einem höheren Anschaffungspreis, jedoch bei längerer Lebensdauer. Somit erweisen sich LEDs als ideal für lange Betriebszeiten und häufige Schaltungen.
LEDs sind allerdings für hohe Umgebungstemperaturen weniger geeignet, da die klassische Kühlung durch die Aluminium-Kühlkörper bei Industrieleuchten dann nicht mehr ausreichend ist. Unter solchen Bedingungen kann sich die Lebensdauer der Lampe drastisch verringern. Qualitativ hochwertige LEDs können ansonsten eine konkurrenzlose Lebensdauer von 50.000 bis 100.000 Stunden erreichen.
T5-Leuchtstoffröhren: Unkomplizierter Austausch, günstige Anschaffung
T5-Röhren sind moderne, energieeffiziente Leuchtstoffröhren. Gegenüber ihren technischen Vorläufern verbrauchen sie weniger Energie, da die verwendeten Elektronischem Vorschaltgeräte (EVG) deutlich stromsparender arbeiten als die zuvor üblichen Vorschaltgeräte (KVG oder VVG). In vielen Fällen können T5-Röhren in vorhandene Leuchtengehäuse eingebaut werden – manchmal mit zusätzlichen Reflektoren versehen, die die Lichtausbeute der Lampe etwas erhöhen.
T5-Röhren sind günstig in der Anschaffung und verzeichnen eine Lebensdauer um die 15.000 bis 24.000 Stunden. Die ideale Betriebstemperatur liegt bei 35 Grad Celsius. Für den Außenbereich sind T5-Leuchtstoffröhren daher nicht geeignet, da die Lichtausbeute bei kalter Umgebung massiv sinkt.
Bei der Gesamtbetrachtung fallen jedoch auch der noch immer relativ hohe Stromverbrauch gegenüber moderner Licht-Technologie sowie ein hoher Installations- und Wartungsaufwand ins Gewicht.
HQI-Metalldampflampen: Angenehm weißes Licht, relativ kurze Lebensdauer
Halogene Metalldampflampen sind eine technische Weiterentwicklung der Quecksilberdampflampe, die bei gleicher Energiemenge eine höhere Lichtausbeute aufweisen. Bis zu 38 Prozent der aufgenommenen elektrischen Leistung kann die HQI in sichtbares Licht umwandeln. Lampen gängiger Anbieter erreichen aber, je nach Einsatzart der Vorschaltgeräte, durchschnittlich nur 12.000 bis 25.000 Betriebsstunden. Dafür lassen sie sich auch bei hohen Umgebungstemperaturen betreiben.
Das angenehm weiße Licht der HQIs wird bevorzugt in der Hallenbeleuchtung, aber auch im Sport- und Außenbereich eingesetzt. Neben den geringen Anschaffungskosten und ihrer einfachen Wartung ist jedoch zu beachten, dass die Lichtleistung bei diesem Lampentypus nicht sofort verfügbar ist.
Umstieg auf LEDs testen?
LEDs schlagen die Alternativen um Längen in puncto Energieeffizienz und Wartungskosten, die unter anderem wegen der hohen Produktlebensdauer niedrig sind. Doch die Investition in eine neue Beleuchtungsanlage will wohl überlegt sein.
Unternehmen, die sich bei der Umrüstung nicht langfristig festlegen wollen, hinsichtlich einer Anschaffung von LEDs noch unentschieden sind oder einfach ihre Liquidität behalten wollen, können LED-Lichtsysteme für den professionellen Bereich inzwischen auch mieten.(kk)