Menschen, Tiere und Pflanzen leiden unter der andauernden Hitzewelle in Europa. In vielen Regionen hat es seit Monaten kaum geregnet. Die Folge: Die Pegel der wichtigsten Flüsse wie etwa des Rheins sind dramatisch gesunken, die Wassertemperaturen dafür auf ein umweltschädliches Maß gestiegen. Weil viele thermische Kraftwerke Flusswasser als Kühlwasser nutzen, mussten bereits einige Kraftwerke in Deutschland und im europäischen Ausland ihre Leistung drosseln.
Die Achillesferse der Energieversorgung
„In Zeiten von extremen Temperaturen werden hitzeanfällige Kraftwerke wie Atom- und Kohlekraftwerke zur Achillesferse der Energieversorgung. Gaskraftwerke hingegen sind unter anderem aufgrund ihrer hohen Wirkungsgrade nicht auf Kühlwasser angewiesen. Sie können auch bei konstant hohen Temperaturen uneingeschränkt betrieben werden und so die Stromversorgung jederzeit gewährleisten“, kommentiert Timm Kehler, Vorstand von Zukunft Erdgas, die Meldungen aus der Branche.
Bedarfsspitzen ausgleichen
Ein weiterer Vorteil: Gaskraftwerke können binnen weniger Minuten hoch- und heruntergefahren werden. Sie sind damit in der Lage, Bedarfsspitzen zu bedienen und auch bei heißen Temperaturen als flexibler Partner der derzeit stark ausgelasteten Photovoltaik-Anlagen aufzutreten.
„Die Vorteile der Gaskraftwerke sind offensichtlich. Absurderweise ist der deutsche Gaskraftwerkspark aktuell trotzdem zu weniger als zehn Prozent ausgelastet. Das macht die Versorgungslage unsicher. Besonders strukturell unterversorgte Regionen wie Bayern sind davon betroffen. Auch in den kommenden Wochen soll das Wetter so bleiben. Gut, dass wir 29 GW Gaskraftwerksleistung haben, die flexibel abgerufen werden können, wenn anderen die Luft ausgeht. Hier wird wieder deutlich, welche Rolle dem Gaskraftwerkspark bei der Versorgungssicherung zukommt“, betont Kehler abschließend.