BWP zur Energiepreisentwicklung 2017 Kosten für Wärmepumpen-Strom steigen

Die Preise für Wärmepumpen-Strom liegen mit 21,65 Cent/kWh leicht über Vorjahresniveau.

Bild: BWP
13.12.2017

Laut Monitoringbericht von Bundesnetzagentur (BNetzA) und Bundeskartellamt kostete Wärmepumpen-Strom in diesem Jahr rund 1,5 Prozent mehr als 2016. Fossile Brennstoffe bleiben deutlich günstiger. Die Wärmepumpenbranche fordert von der neuen Bundesregierung, diese für die Energiewende ungünstige Schieflage zu beseitigen.

Die Preise für Wärmepumpen-Strom liegen im Durchschnitt bei 21,65 Cent/kWh und damit leicht über Vorjahresniveau (21,33 Cent/kWh). Ein Grund hierfür sind vor allem gestiegene Umlagen (+0,47 Cent) - die Marktpreise hingegen sind leicht gesunken (-0,23 Cent). Der Anteil der staatlich regulierten Preisbestandteile steigt damit auf 77,8 Prozent des Verbraucherpreises (Vorjahr 75,8 Prozent).

Fossile Brennstoffe deutlich günstiger

Gas ist im Jahr 2017 günstiger geworden und kostete im Durchschnitt 6,07 Cent/kWh für einen mittleren Haushaltsverbraucher (Vorjahr 6,54 Cent/kWh). Die Ölpreise hingegen sind leicht gestiegen auf 5,5 Cent/kWh. Wärmepumpen-Strom bleibt damit deutlich teurer als fossile Brennstoffe. Die Preisschere im Verhältnis zu Erdgas vergrößerte sich 2017 weiter, zum Heizöl verkleinerte sie sich geringfügig. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e.V., sagt: „Viele Hausbesitzer schrecken angesichts der anhaltend hohen Strompreise vor einer Wärmepumpe zurück und bleiben lieber beim vermeintlich billigen Kessel.“

Stromkunden entlasten

Auch im Vergleich mit den europäischen Nachbarländern ist deutscher Wärmepumpen-Strom im Verhältnis besonders teuer. Als Lösung schlägt der BWP vor, alle Stromkunden deutlich zu entlasten: Zum einen durch die Abschaffung der Stromsteuer, zum anderen durch eine Finanzierung der EEG-Ausnahmen der energieintensiven Industrie aus Steuermitteln. „Es wird eine Hauptaufgabe der neuen Bundesregierung sein, die energiewendeschädliche Schieflage zu beseitigen. Ansonsten wären alle Bekenntnisse zur Energiewende oder zum Pariser Klimaabkommen nur Sonntagsreden“, mahnt Sabel.

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