„Die Energieunternehmen drücken beim Ausbau der Ladeinfrastruktur weiter aufs Tempo. Und das, obwohl bisher kaum E-Autos auf den Straßen rollen, sich der Betrieb der Ladesäulen bisher also kaum rentiert“, sagt Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung. In Thüringen, Hamburg und Berlin komme gerade einmal eine Handvoll E-Autos auf einen Ladepunkt. „Die Energieunternehmen investieren in die Zukunft und leisten ihren Beitrag, damit die Verkehrswende endlich an Fahrt aufnimmt.“
Aktuell sind beim Kraftfahrtbundesamt rund 150.000 Pkw mit Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Antrieb gemeldet. Unter den 3,2 Millionen Pkw, die zwischen Januar und November 2018 neu zugelassen wurden, waren 1,6 Prozent elektrisch betriebene Autos. „Die Verbreitung von E-Autos muss schneller vorangehen – sonst wird der Verkehrssektor die Klimaschutzziele 2030 um Lichtjahre verfehlen. Es fehlen nach wie vor Modelle, die in Preis und Leistung mit Verbrennern konkurrieren können“, so Kapferer.
Privates Laden erleichtern
Das Interesse in der Bevölkerung an Elektromobilität ist da: Immerhin haben sich laut einer repräsentativen BDEW-Umfrage 29 Prozent der befragten Personen über E-Autos informiert. Fünf Prozent der Befragten planen, sich ein E-Auto anzuschaffen.
Ein wichtiger Faktor bei der Anschaffung eines Elektrofahrzeugs ist zudem der Zugang zu privater Ladeinfrastruktur. Die Regierung sollte laut dem BDEW daher mehr Tempo machen, wenn es darum geht, die Installation von Ladeinfrastruktur im privaten Raum zu erleichtern – durch Fördermittel und Anpassungen im Wohneigentumsrecht. Rund 80 Prozent der Ladevorgänge finden immerhin hier statt.
Zum Ladesäulenregister
Mit dem Ladesäulenregister bieten der BDEW und Energie Codes und Services ein Serviceangebot rund um Fragen der Infrastruktur für Elektromobilität. Die Plattform dient der Erfassung der in Deutschland vorhandenen öffentlichen und teilöffentlichen Ladepunkte. Es fließen Meldungen der Energieunternehmen und weiterer Marktakteure wie Parkhaus- und Parkplatzbetreiber, Supermärkte und Hotels ein. Für Ladesäulenbetreiber stehen auf der Plattform Informationen zum technischen Aufbau, der Fördermittelvergabe und Meldepflichten bereit.
Eine detaillierte Auswertung der Zahlen für die Bundesländer und Städte soll in Kürze folgen.